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Technische Universität:Folgen der Erderwärmung

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Innovatives Forschungsprojekt wird ausgezeichnet

Zwei Forstwissenschaftler aus Weihenstephan sind für ein innovatives Forschungsprojekt ausgezeichnet worden. Thema war die Modellierung der künftigen potenziellen natürlichen Vegetation in Bayern - und was eine Klimaveränderung für Folgen haben kann, je nach Standort, Höhe des Temperaturanstiegs und Niederschlagsmenge. Hagen Fischer und Barbara Michler erhielten dafür im Freisinger Rathaus den "Forstlichen Förderpreis der Hans-Karl-Goettling-Stiftung 2018".

Innerhalb von nur 24 Monaten schlossen die beiden an der TU München im Fachgebiet Geobotanik bei dem mittlerweile emeritierten Professor Anton Fischer ihre Untersuchungen "äußerst erfolgreich" ab, wie es in der Würdigung der Preisträger heißt. Die Ergebnisse seien "hochgradig praxisrelevant".

Hagen Fischer, der inzwischen Mitarbeiter der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising ist, und Barbara Michler ermöglichen es mit ihrer Arbeit, dass verschiedene Szenarien abgebildet werden können. Dabei zeigen sie, dass bei einer Temperaturerhöhung um zwei Grad bereits auf etwa einem Drittel der Fläche Bayerns Konstellationen bei den Standortfaktoren auftreten werden, die es dort bisher nicht gibt. Bei drei Grad erhöht sich dieser Anteil demnach sogar auf etwa 80 Prozent.

Die Karten ermöglichten es, sowohl im Überblick als auch im Detail, abzuschätzen, wo welche Änderungen zu erwarten sind, heißt es in einer Presseinformation. Gerade Forstpraktiker erhielten damit ein wesentliches Handwerkszeug, um in den Wäldern zukunftsgerichtet planen und sie nachhaltig bewirtschaften zu können. Außerdem seien sie ein wichtiges Hilfsmittel, um mögliche Folgen des Klimawandels zu visualisieren und somit begreifbar zu machen.

Die Vegetationskunde hat schon vor rund 70 Jahren ein Instrumentarium entwickelt, wie die beiden Preisträger in einem Aufsatz erklären, mit dem sich Umweltbedingungen, die für das Pflanzenwachstum relevant sind, komprimiert darstellen lassen: das Konzept der potenziellen natürlichen Vegetation. Untersetze man dieses mit klaren Algorithmen, so lassen sich einzelne Parameter virtuell ändern, zum Beispiel was Temperaturen und Niederschläge angeht.

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Quelle:
SZ vom 16.03.2019 / psc
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