Unter dem Motto "Macht und Pracht" steht in diesem Jahr der bundesweite "Tag des offenen Denkmals" am kommenden Sonntag, 10. September. Die Stadt Freising allerdings will die Gelegenheit nutzen, um für die laufende Innenstadtsanierung und den Denkmalschutz im Altstadtensemble zu werben. Dafür wurde zusammen mit Institutionen und Freisinger Vereinen ein facettenreiches Programm erarbeitet, dessen einzelne Punkte die Freisinger SZ vorstellt.
Zum Angebot an diesem Tag gehört auch ein archäologischer Rundgang über den Domberg, der von der Stadt Freising und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gemeinsam organisiert wird. Die Führung, die um 12 Uhr beginnt, begibt sich dabei auf die Spuren wichtiger archäologischer Grabungsstellen, abgegangener Kirchen und Befestigungen und versucht, die archäologisch-historische Siedlungsentwicklung des Freisinger Dombergs von den Anfängen bis zum Dombrand 1159 vor Ort nachzuzeichnen, wie es in der Ankündigung dazu heißt.
Der Freisinger Domberg war aufgrund seiner topografisch markanten Lage im Isartal seit jeher ein attraktiver Siedlungsplatz. Seit der Jungsteinzeit hat er daher immer wieder Bewohner angezogen, zählte zu den regionalen Zentralorten und trug sowohl in der frühen Bronzezeit als auch in der Urnenfelderzeit bereits starke Befestigungen. Aus diesem Grund wählte der bajuwarische Herzog Theodo um 700 den Domberg als Herrschaftssitz für seinen Sohn Grimoald aus. Diese gleichfalls befestigte Pfalz war zudem ein bedeutsamer Schauplatz im Leben des Heiligen Korbinian und wurde letztlich zur geistigen und administrativen Keimzelle des Bistums Freising.
Aufgrund der jüngeren Bebauung auf dem Domberg ist von dieser bewegten Frühgeschichte heute allerdings nichts mehr zu sehen. Aktuell wird eine Neugestaltung des Ensembles geplant, die unter anderem den "Lehrberg" wieder besser in die Freisinger Altstadt integrieren soll.
Die Führung auf dem Domberg beginn um 12 Uhr und dauert etwa eine Stunde. Geleitet wird sie von Christian Later vom Landesamt für Denkmalpflege. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 40 beschränkt. Treffpunkt ist der Domplatz.