SZ-Serie: Freisinger Schätze:Königsporträt an der Amtskette

SZ-Serie: Freisinger Schätze: Medaille mit Bär: Das Wappentier ist in der Stadt allgegenwärtig.

Medaille mit Bär: Das Wappentier ist in der Stadt allgegenwärtig.

(Foto: Marco Einfeldt)

Das Stadtmuseum zeigt Medaillen früherer Bürgermeister

Von Laura Caspari, Freising

Die SZ hat das Freisinger Stadtmuseum besucht und sich einige Ausstellungsstücke ausgesucht, die in einer kleinen Serie vorgestellt werden.

Drei Medaillen hängen in dem Schaukasten direkt neben dem Siegelstempel mit dem bepackten Bären als Wappen der Stadt Freising. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden von den Bürgermeistern der Stadt getragen. Sie zeigen die Porträtköpfe Ludwigs I., seines Sohns Maximilian II. und seines Enkels Ludwig II. Die drei bayerischen Könige regierten alle im 19. Jahrhundert.

Die Bürgermeistermedaillen waren 1818 im Königreich Bayern in einheitlicher Form eingeführt worden. Auf der einen Seite war der Kopf des jeweils amtierenden Königs zu sehen, während auf der anderen Seite das entsprechende Stadtwappen und der Städtename eingeprägt waren. Neben Bürgermeistermedaillen gab es auch Dienstzeichen für rechtsrheinische Gemeindevorsteher und Adjunkten in der Pfalz, da auch die Rheinpfalz zum damaligen Königreich Bayern gehörte. Die Medaillen konnten von jeder Gemeinde beim Bayerischen Hauptmünzamt geordert werden und wurden vom Amtsinhaber bei feierlichen Anlässen an einer Kette oder einem blauen Band um den Hals getragen.

Zur Medaille mit dem Bild König Ludwigs II. gehört die Kette, die der Freisinger Oberbürgermeister noch heute trägt. Ludwig II. kam 1886 auf bisher ungeklärte Weise im Starnberger See ums Leben. Nachdem er auf Betreiben der Regierung von Ärzten als seelengestört und unheilbar eingestuft wurde, entmündigte ihn die Regierung. Er wurde nach Schloss Berg am Ufer des Starnberger Sees gebracht. Als er von einem abendlichen Spaziergang mit seinem Arzt nicht zurückkehrte, wurden Männer auf die Suche nach ihm ausgeschickt und fanden die Leichen des Königs und des Arztes schließlich im Wasser. Statt dem Herrschaftsporträt von König Ludwig II. ist auf der Bürgermeistermedaille inzwischen zeitgemäß das bayerische Staatswappen zu sehen.

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