Freisinger im Krisenmodus:Musikunterricht auf vielen Kanälen

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Üben im Kinderzimmer: Bruno Peller kann zurzeit wie alle Musikschüler nur zu Hause spielen. (Foto: privat)

Die Freisinger Musikschule bietet vor allem Videounterricht an.

Von Gudrun Regelein, Freising

Die harten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie treffen auch die Menschen im Landkreis auf den unterschiedlichsten Ebenen. Für manche bedeuten sie nur Einschränkungen in ihrem Freizeitverhalten, die meisten haben aber konkrete Sorgen - ob es nun um Gefahren für die eigene Gesundheit, um die schwierige Betreuung der Kinder oder die Rettung des eigenen Geschäfts oder Unternehmens geht. Die Freisinger SZ gibt in einer Serie Einblicke in das Leben der Menschen im Krisenmodus.

Die Musikschule

"Wir versuchen, kreativ mit dieser Situation umzugehen", sagt Odilo Zapf, Leiter der Musikschule Freising. Das Haus ist fast leer, die Schüler dürfen bis mindestens 20. April die Musikschule nicht besuchen. Nur Zapf und eine Sekretärin sind derzeit da, aber der Unterricht geht dennoch eingeschränkt weiter. "Wir haben inzwischen ganz unterschiedliche Videochat-Angebote auf vielen Plattformen", sagt Zapf. Daneben gebe es - klassisch und analog - Telefonate zwischen Lehrer und Schüler. Oft schicken Schüler auch kleine Videoaufnahmen, vom Lehrer kommt dann eine Rückmeldung. In erster Linie gehe es darum, Kontakt zu halten und die Schüler zu motivieren dranzubleiben, sagt Zapf. "Mit einem Präsenzunterricht kann man das aber natürlich nicht vergleichen."

Was derzeit aber nicht funktioniert, seien die Ensembles und die Gruppen; für die musikalische Früherziehung zumindest werde man nun versuchen, einen Videochat anzubieten. "Das gemeinsame Musizieren bleibt momentan leider so ziemlich auf der Strecke", bedauert Musikschulleiter Zapf. Aber es gebe auch "tolle Dinge", zwei befreundete Schülerinnen verabreden sich zum Beispiel über Video zum gemeinsamen Üben.

Wie es weitergeht, kann auch Odilo Zapf nicht sagen. "Eigentlich bin ich ja ein totaler Optimist und würde mir - wie alle anderen - wünschen, dass bald wieder eine Normalität zurückkehrt." Noch habe er die geplanten Konzerte nicht abgesagt. Die Woche der offenen Tür und andere Informationsveranstaltungen aber werde die Musikschule vermutlich nicht anbieten können, da müsse man Alternativen finden. "Wir machen uns Gedanken, wie wir Werbung machen können. Wir wollen unsere Schülerzahl im kommenden Schuljahr gerne halten."

© SZ vom 06.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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