SZ-Serie "Arbeitszeit":Strenger Blick am Beckenrand

SZ-Serie "Arbeitszeit": Richard Rothkopf, Bademeister im Freisinger Frei- und Hallenbad.

Richard Rothkopf, Bademeister im Freisinger Frei- und Hallenbad.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bademeister Richard Rothkopf ist schon frühmorgens auf den Beinen

Von Verena Bracher

Sommerzeit ist, wenn die einen mit vollgepackten Autos ans Meer pilgern und die anderen es sich im Schatten des Balkons gemütlich machen. Aber irgendwie muss der Laden ja weiter laufen. Die Freisinger SZ stellt in loser Folge Menschen vor, die auch dann arbeiten, wenn (fast) alle anderen in den Urlaub fahren.

Man erkennt ihn an der weißen Kleidung und dem "strengen Blick": Richard Rothkopf, 50, Bademeister im Freisinger Frei- und Hallenbad. Im Sommer hat er am Beckenrand ein wachsames Auge auf die im Wasser planschenden Kinder oder beobachtet vom Aufsichtsturm aus den Salto vom Sprungbrett. Sein Arbeitstag beginnt schon früh am Morgen: Bereits um 7 Uhr öffnet das Freibad seine Tore, vorher muss er noch die technischen Anlagen und die Wasserqualität überprüfen. So früh am Tag ziehen Berufstätige und Rentner ihre Bahnen, am Nachmittag füllt sich das Becken mit Kindern und Jugendlichen. "Ich bin gerne unter Leuten", erklärt Rothkopf die Freude an seinem Beruf. Viele Stammgäste kenne er gut, man unterhalte sich und es laufe alles sehr familiär ab. Rebellische Jugendliche aber bereiteten immer wieder mal Probleme. "Da muss man oft schlichtend eingreifen." Manchmal versuche jemand sogar, das Eintrittsgeld zu sparen und über Zaun oder Drehkreuz zu springen.

In den Urlaub fährt Rothkopf, wenn die Freibadsaison zu Ende ist. Im September oder Oktober geht es für ihn zum Wandern in die Berge. "Ich bin ein richtiger Naturfreund", erzählt er. 1987 machte er eine Ausbildung zum Schwimmmeistergehilfen, einige Jahre später legte er die Meisterprüfung ab. Seine offizielle Bezeichnung lautet "Fachangestellter für Bäderbetriebe", bekannt auch als "Bademeister". Seit 2012 arbeitet er in Freising, davor war er in Passau und Ottobrunn tätig. Um im Ernstfall eingreifen zu können macht er regelmäßig interne Schulungen, Rettungsübungen und Erste-Hilfe-Kurse. "Wenn das Wetter ein bisschen schlechter ist, schwimme ich auch mal selbst einige Runden, um fit zu bleiben", erzählt er.

Im August sei im Freibad weniger los als noch im Juli, dann sind die Leute im Urlaub und es kommen keine Schulklassen mehr zum Schwimmunterricht. Weil das Freibad umgebaut wird, gibt es dieses Jahr ein Becken weniger und die Saison endet schon am 20. August. Bademeister Rothkopf freut sich auf das neue Bad - er hofft, dann wieder mehr Schwimmkurse für Kinder geben zu können.

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