SZ-Forum zum Flughafenausbau:Mit Pauken und Trompeten gegen die dritte Startbahn

Ihre Mission ist klar - der Flughafenausbau darf nicht realisiert werden. Beim SZ-Forum in Freising treffen die Gegner des Flughafen-Ausbaus auf Befürworter wie Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, dessen Aussagen viele Zuhörer als Provokation empfinden. Doch neben einer hitzigen Debatte gibt es auch gemäßigte Töne - unter anderem von einem Airport-Mitarbeiter.

Simon Leonhardt

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Schon eineinhalb Stunden vor dem Beginn der SZ-Diskussionserunde zur Dritten Startbahn im Hörsaal 14 des Wissenschaftszentrums Weihenstephan in Freising treffen die ersten Bürger mit Transparenten ein. Neben dem Aktionsbündnis ausgeMUCkt, sind auch Bürger von Attaching, einem der vom Flughafen am stärksten betroffenen Orte, mit Protestplakaten und Spruchbändern vertreten. Flugblätter werden verteilt.

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Mitgebracht haben die Gegner auch einen großen Lautsprecher, der aufgenommenen Fluglärm über das Gelände des Wissenschaftszentrums verbreitet.

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Als die Diskutanten eintreffen machen sie Lärm mit Tröten und werfen falsche Geldscheine auf die Flughafen-Befürworter. Einige Gegner haben aufblasbare Flugzeuge dabei. Zwei tragen Ude-Masken mit goldenen Kronen.

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Wer jetzt noch nicht gegen das Startbahn-Projekt ist, soll es nachher sein: Deshalb verteilt Doris Kraeker eifrig Infomaterial. Die meisten Menschen, denen sie die Flyer anbietet, sind allerdings selbst Startbahngegner - zumindest an diesem Abend.

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Dieter Mainz, 72, aus Freising hätte sich gewünscht, dass "jeder, der da heute auf dem Podium sitzt, heute bei mir daheim gewesen wäre. Durch den Ostwind hatten wir den ganzen Tag über Fluglärm. Falls die dritte Startbahn kommt, wird das noch schlimmer werden. Das Bürgerbegehren der Grünen, halte ich für zweischneidig. Es könnte doch passieren, dass Wähler, die Seehofer abstrafen wollen, die dritte Startbahn befürworten, damit Christian Udes Weg zum Ministerpräsidenten frei ist."

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Leon Eckert, 16, kommt aus Eching und sagt, er sei vom Fluglärm nicht betroffen. "Ich bin aber dafür, den Ausbau mit einem Stresstest zu prüfen, wie sie es in Stuttgart beim Bahnhof durchgeführt haben. Heute erwarte ich besonders von OB Ude, dass er sich für die geplante Baumaßnahme rechtfertigt."

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Ludwig Grüll, 54, kommt aus Attaching - einem der Orte also, die von dem Flughafenausbau ganz besonders betroffen wären: Er sagt: "Ich erwarte nicht viel von den Politikern, trotzdem hoffe ich, dass unser Anliegen rüberkommt. Das Bürgerbegehren, das die Grünen in der Stadt München planen, halte ich für eine gute Sache. Die Bürger sollen sich einfach mal Gedanken machen: Jedes Bauvorhaben und jedes Unternehmen hat Auflagen zu erfüllen, aber der Flughafen, die größte Dreckschleuder der Region, darf bauen. Ist es das wert?"

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Die Grünen wollen ein Bürgerbegehren initiieren, um so die dritte Startbahn zu verhindern. Frau Sieber aus Freising ist gegen das Projekt - glaubt aber, dass hinter dem Vorschlag der Ökopartei politisches Kalkül steckt: "Ich finde, dass das alles nur Taktik ist. Sehr durchschaubar. Wenn sie dagegen sind, dann sollen sie das sagen, anstatt ein Bürgerbegehren vorzuschieben. Das machen sie doch nur, damit sie sich im Hinblick auf die Landtagswahl aus der Affäre ziehen können."

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Auch ein Flughafenmitarbeiter ist nach Freising gekommen. Er möchte anonym bleiben, sagt aber, dass auch er in seinem Wohnort vom Fluglärm betroffen ist. "Deswegen finde ich auch, dass anstatt der Münchner Bürger auch die Leute aus meiner Region befragt werden sollten, in München sind sie doch nicht mehr betroffen."

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Der Großteil der Zuschauer beim SZ-Forum ist gegen den Flughafenausbau - so wie Christine Kammerloher aus Freising. Doch sie sagt auch: "Von der Podiumsdiskussion erwarte ich eine neutralere Meinung. Ich bin gekommen, um auch die Gegenseite und ihre Argumente anzuhören."

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Der Saal ist fast voll. Nur wenige Plätze sind noch frei - und die Stimmung ist geladen. Zwischenrufe und Pfiffe hallen immer wieder durch den Raum.

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Doch es gibt auch viel Applaus, vor allem für Hartmut Binner, den Sprecher des Aktionsbündnis aufgeMUCkt. "Was die Staatsregierung plant, ist menschenverachtend", ruft Binner.

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Er befürwortet den Ausbau: Michael Kerkloh. "Wir dürfen nicht nur über Freising und Erding reden. Wir haben Infrastrukturversorgungsauftrag für Deutschland", sagt der Flughafen-Chef.

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Michael Schwaiger hält dagegen: Die Flughafen-Region wächst auch ohne die dritte Startbahn, argumentiert der Freisinger Landrat. Seine Forderung: "Wir müssen den Widerstand nach München transportieren."

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Dort sitzt Christian Ude, der OB der Landeshauptstadt, ein Befürworter des Flughafen-Ausbaus. "Politik kann nicht versprechen, dass jeder zeit seines Lebens an seinem Heimatort leben kann", sagt der SPD-Politiker - und erntet wütende Reaktionen aus dem Publikum.

Einen ausführlichen Bericht über das SZ-Forum finden Sie ab ca. 23 Uhr unter www.sueddeutsche.de/startbahn.

© sueddeutsche.de/tob
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