Melanie Uttendorfer wohnt mit ihrer Familie an der engsten Stelle der Bergstraße, im ehemaligen Schulhaus von Sünzhausen. Deshalb hat sie sich dem Protest gegen den Umzug des Naturgartens Schönegge nach Viehhausen angeschlossen. Denn mehr Verkehr vertrage weder die kleine Straße, die über keine Gehwege verfügt, noch ihr denkmalgeschütztes Haus, betont sie.
Über die Bergstraße führt eine der beiden Zufahrten nach Viehhausen. Bereits das aktuelle Verkehrsaufkommen habe im Bereich ihres Hauses „sichtbare Ermüdungen des Straßenbelags“ zur Folge, sagt die Anwohnerin. Ihr großes Anliegen sei, das Gebäude aus dem Jahr 1861, das 2005/06 aufwendig renoviert worden ist, zu erhalten.
Der derzeitige „unzureichende Straßenaufbau“ werde nur von der Backsteinmauer des Kellers gestützt. 2023 sei deshalb eine weitere Sanierung im Sockelbereich notwendig geworden. „Wir hoffen, dass das jetzt hält“, sagt Melanie Uttendorfer. Sie fordert ein Durchfahrtverbot für die Bergstraße, Anlieger ausgenommen. Zumindest für Lastwagen hat die Stadt Freising das bereits in Aussicht gestellt, wie aus einem Schreiben an die Familie Uttendorfer hervorgeht. Grund ist allerdings nicht der geplante Schönegge-Umzug.
„Wir sind keine Mauler“, versichert Uttendorfer. Sie befürchtet aber, dass Viehhausen künftig gerade an den Wochenenden zu einer Party-Location, beispielsweise für Hochzeiten, werden könnte. War in den Schönegge-Plänen die Anfahrt über Sünzhausen, ein Freisinger Ortsteil, zunächst als Hauptverbindung genannt worden, favorisieren die Antragsteller nun die – ebenfalls schmale – Verbindung über Gremertshausen. Melanie Uttendorfer aber glaubt, dass sich ortskundige Besucher aus Freising an diese Empfehlung nicht halten und die kürzere Strecke über Sünzhausen und die Bergstraße wählen werden – obwohl sich die Autos bei Gegenverkehr in Einfahrten und nahe an die Mauern drücken müssen.

Anwohner in Sünzhausen und Gremertshausen protestieren deshalb weiter gegen den geplanten Umzug des Naturgartens Schönegge nach Viehhausen, das zu Kranzberg gehört. In der vergangenen Woche verteilten sie im gesamten Kranzberger Gemeindegebiet Flugblätter. Die Schlussfolgerung darauf: „Ein interessantes Projekt, aber Viehhausen ist der falsche Standort.“ Eines der Argumente ist die befürchtete „tägliche Verkehrslawine“ auf den Zufahrtswegen.
Ingrid Mücke sorgt sich zudem um die drei Hektar Wald, die ihr Mann und sie bei Viehhausen bewirtschaften. Sie treiben dort den Umbau in einen klimagerechten Wald voran. Weil das Wildmanagement gut funktioniere, sei nichts eingezäunt. Es sei auch bisher schon vorgekommen, dass Reiter einfach durch Neuanpflanzungen ritten, erzählt sie. Sie befürchtet, dass sich solche Vorfälle künftig häufen werden. „Dadurch verliert man die Lust, sich einzusetzen.“