Straßenunterhalt im Kreis Freising:Mehr Öko braucht es nicht

Kreisausschuss will keinen Rat von TU zur Artenvielfalt an Straßen

Eine Reihe von Maßnahmen hat der Kreisausschuss des Kreistags zum Unterhalt seiner Straßen beschlossen. 100 000 Euro sind dabei für die Fahrbahnmarkierungen vorgesehen. Sie dienten der Sicherheit im Straßenverkehr und seien für dessen sicheren Ablauf erforderlich, lautet die Begründung der Verwaltung. Eine gute Fahrbahnmarkierung gewinne sowohl als Warner für das Verlassen der Fahrspur als auch hinsichtlich der Spurhalteassistenten in Autos an Bedeutung.

120 000 Euro sind für die Oberflächenbehandlung der Kreisstraßen vorgesehen. Diese können die Lebensdauer von Fahrbahnen um bis zu zehn Jahre verlängern, heißt es in der Begründung der Verwaltung. Die Vorgehensweise ist einfach. Eine Maschine spritzt eine Bitumenemulsion auf die Fahrbahn. Anschließend wird darauf Split aufgetragen und festgewalzt. Nach dem Aushärten werden überflüssige Gesteinskörnchen abgekehrt. Eine Oberflächenbehandlung soll das Eindringen von Feuchtigkeit sowie von salzhaltigem Tauwasser verhindern. Der Straßenbelag wird griffiger. Wasser kann besser abfließen, wodurch die Gefahr des Auftretens von Aquaplaning oder Sprühfahnen fahrender Autos sinkt.

Der wirtschaftlichste Bieter soll vom Landkreis Freising den Auftrag erhalten, durch Öl verschmutzte Fahrbahnen zu reinigen. Insbesondere gilt dies nach Unfällen im Straßenverkehr. Die Kosten schwankten in den vergangenen Jahren zwischen 16 168 Euro im Jahr 2018, 20 365 Euro (2019) und 30 813 Euro im Jahr 2019. Die anfallenden Kosten gibt der Landkreis Freising an den Verursacher weiter. Es sei denn, der kann nicht ermittelt werden. So blieb der Landkreis beispielsweise im Jahr 2019 auf einem Betrag von 4988 Euro sitzen.

Wesentliche Punkte zu einem Antrag der ÖDP bezüglich der Pflege von Straßenrändern entlang Kreisstraßen sieht der Kreisausschuss bereits umgesetzt. So gibt es beispielsweise die Staffelmahd, die es Tieren erlaubt, auf einen jeweils nicht gemähten Wiesenstreifen auszuweichen. Wobei Erhard Schönegge (Grüne) den Einwand vorbrachte, der Landkreis soll auf das Mulchen des Schnittguts verzichten. Insekten könnten den Maschinen nicht so schnell ausweichen. Die Verwaltung soll jetzt prüfen, was für Kosten beim Abtransport des Schnittguts entstünden. Abgelehnt ist der Vorschlag der ÖDP, der Landkreis solle sich als Modellregion im "Eh da-Projekt" des Instituts für Agrarökologie beteiligen. "Eh da-Flächen" sind einfach vorhandene ungenutzte Areale, auf denen die Artenvielfalt erhöht werden könnte. Die ÖDP schlägt außerdem vor, der Landkreis solle sich bei der Pflege von Straßenrändern vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie der TU München beraten lassen. Der Landkreis sieht da keinen Bedarf. Es erfolge bereits seit vielen Jahren ein intensiver Austausch zwischen der Tiefbauabteilung im Landratsamt und der Unteren Naturschutzbehörde, was die Pflege, den Unterhalt sowie die Neuanlage von Straßenrändern und Ausgleichsflächen anbelange.

200 000 Euro will der Landkreis für die Überprüfung von insgesamt 27 Brücken und sieben Stützwänden im Landkreisgebiet ausgeben. Die Prüfungen müssen durch einen sachkundigen Ingenieur erfolgen.

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