Süddeutsche Zeitung

Stellungnahme zum Antrag der TU München:Vermeidbare Belastung

Bund Naturschutz kritisiert radioaktives Abwasser in der Isar

Die Freisinger Ortsgruppe des Bundes Naturschutz hat jetzt auch eine umfangreiche Stellungnahme zur Einleitung schwach radioaktiven Abwassers aus dem Garchinger Campus in die Isar abgegeben. Bekanntlich läuft derzeit das Genehmigungsverfahren, nachdem die Technische Universität München (TUM) die Verlängerung der Einleitung um weitere 30 Jahre beantragt hat.

Der Bund Naturschutz (BN) sieht das Vorhaben dabei äußerst kritisch. "Solche Schadstoffe und noch dazu auf so lange Zeit, haben in der Isar einfach nichts zu suchen", begründet Christine Margraf, die stellvertretende Kreisvorsitzende, die ablehnende Position. Der BN wende sich dabei nicht gegen die Forschung mit strahlendem Material, sondern dagegen, dass vermeidbare Belastungen von Umwelt und Menschen ohne große Auflagen auf lange Zeit und ohne große Kontrolle genehmigt würden, stellt Margraf klar.

Abgelehnt wird insbesondere der Weiterbetrieb des Forschungsreaktors mit hoch angereichertem Uran. Stattdessen fordert der BN die Umrüstung auf den Betrieb mit niedrig angereichertem Uran. Auch fehle eine Umweltverträglichkeitsprüfung, so die Kritik. Diese erscheine vor allem wegen des langen Genehmigungszeitraums als zwingend erforderlich.

Seit der jüngsten Genehmigung hätten sich Rechtslage und Erkenntnisgewinn verändert, schreibt der BN in seiner Stellungnahme weiter. Auswirkungen auf Arten der Flora-Fauna-Habitats-Richtlinie, unter welche die Isarauen fallen, seien nicht auszuschließen. Nach wie vor moniert man auch, dass keine unabhängige Kontrolle erfolgt, sondern die TUM sich selbst kontrolliert.

Die ganze Stellungnahme des Bundes Naturschutz kann man auch im Internet nachlesen: www.freising.bund-naturschutz.de.

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Quelle:
SZ vom 07.02.2019 / av
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