Süddeutsche Zeitung

Steigender Bedarf in Neufahrn:Container für die Schulkinder

Gemeinde braucht eine Interimslösung, bis die dritte Grundschule zur Verfügung steht

Von Alexandra Vettori, Neufahrn

Viele Gedanken hat man sich in Neufahrn schon um die Nachfolge der Alten Halle gemacht. Eine Sanierung der seit drei Jahren wegen massiver Baumängel geschlossenen Halle ist ausgeschlossen, als Ersatz stellt man sich ein neues multifunktionales Gebäude vor. Inzwischen ist klar: Der Sachzwang hat diese Pläne erst mal ausgebremst, nächstes Jahr werden hier Container für Schulkinder aufgestellt.

Deren Zahl wächst seit Jahren und wird das vorerst auch weiter tun. Die zwei bestehenden Grundschulen sind schon jetzt voll. Die Grundschule am Jahnweg besuchen heuer 382 Kinder, fünf mehr als im Vorjahr, die Grundschule am Fürholzer Weg gleich nebenan 316 Kinder, 15 mehr als im Vorjahr. In beiden wurden bereits Fachräume zu Klassenzimmern umfunktioniert, eine Reihe von Räumen ist doppelt belegt. Nur die Mittelschule ist mit 340 Jugendlichen etwas weniger stark besucht als im Vorjahr, als es noch 363 waren.

Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) hatte schon bei den jüngsten Bürgerversammlungen klar gemacht: "In den nächsten Jahren wird die Planung für eine dritte Grundschule laufen." Kürzlich im Gemeinderat wurde denn auch nicht nur die Interims-Containerlösung beschlossen, sondern auch eine Standortanalyse der Verwaltung für eine dritte Grundschule. Zur Auswahl stehen derzeit ein Grundstück südlich der Mittelschule, der jetzige Parkplatz am Galgenbachweg und ein Grundstück im Neufahrner Süd-Westen. Die Zeit drängt, denn vom Schuljahr 2026/27 an haben Eltern das Recht auf eine schulische Ganztagsbetreuung ihres Nachwuchses.

In Neufahrn mussten schon in diesem Schuljahr Kinder bei der Mittagsbetreuung abgewiesen werden. Ein Grund dafür ist, dass in der Mensa der erst vor einigen Jahren runderneuerten Grundschule am Fürholzer Weg nur die vorhandenen neun Klassen verpflegt werden können. Hort und Mittagsbetreuung aber sind bereits an ihren Kapazitätsgrenzen. Dem Hort wurde zwar für dieses Schuljahr eine erweiterte Betriebserlaubnis für 115 Plätze genehmigt, wegen eines Krankheitsfalls beim Personal können nicht alle belegt werden.

Vom kommenden Schuljahr 2022/23 an müssen die Grundschulen Klassen auslagern, die in der Containeranlage auf dem Areal der Alten Halle gleich nebenan unterkommen. Geplant sind drei Klassenzimmer, ein Gruppenraum, ein Handarbeitszimmer und ein Raum für die Förderlehrerin. Organisatorisch angegliedert wird der Satellit an die Jahnschule.

Gemeinderat und Verwaltung müssen sich in den nächsten Jahre noch mit weiteren Projekten der Kinderbetreuung beschäftigen: Die Mensa für die beiden Grundschulen muss aus- und umgebaut werden, damit dort mehr Schulkinder essen können. Auch die derzeit leeren Mensa-Container an der Mittelschule sollen durch eine feste Lösung ersetzt werden. Weil dort aber die Zahl der Ganztagsschülerinnen und -schüler abnimmt, denkt man im Rathaus über eine gemeinsame Mensa für die neue Grundschule und die Mittelschule nach. Alternativ ist eine Mitnutzung der nahen Mensa des Gymnasiums durch Mittel- und Grundschüler im Gespräch.

Das Genehmigungsverfahren für die Schulcontainer soll noch heuer anlaufen, im Frühjahr wird die Alte Halle abgerissen, zum Start des neuen Schuljahres sollen die Container bereit stehen. Nächstes Jahr will man den Standort für die dritte Grundschule fix machen.

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Quelle:
SZ vom 28.10.2021
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