Stadtrat Moosburg:Debatte um Moosburger Stadtgrün

Stadtrat Moosburg: Versucht sich an einem Kompromiss für die umstrittene Moosburger Stadtgrünverordnung: Erwin Weber (CSU).

Versucht sich an einem Kompromiss für die umstrittene Moosburger Stadtgrünverordnung: Erwin Weber (CSU).

(Foto: Marco Einfeldt)

Fresh und Grüne haben eine Grünordnung beantragt, die CSU hat eigene Vorschläge

Am kommenden Montag soll in der ersten Stadtratssitzung nach der Sommerpause über die von Julia Neumayr (Fresh) und Johannes Becher (Grüne) ausgearbeitete "Moosburger Stadtgrünordnung" abgestimmt werden. Die CSU-Fraktion hält "den Entwurf der Moosburger Stadtgrünordnung grundsätzlich für zustimmungsfähig, um die besondere Bedeutung der Bäume für unser Klima hervorzuheben", hat nun in einem Antrag aber ein paar Änderungs- und Ergänzungsvorschläge unterbreitet, über die am kommenden Montag (19 Uhr, Stadthalle) nun ebenfalls abgestimmt werden soll.

"Mit der Stadtgrünordnung werden zunächst alle Laubbäume (keine Nadelbäume) mit einem bestimmten Stammdurchmesser unter Schutz gestellt und können dann nur noch unter strengen Kriterien (zum Beispiel Altersschäden, Krankheit) gefällt werden", heißt es im Antragsschreiben der CSU. Mit den Änderungsanträgen wolle man die Eigenverantwortung der Baumbesitzer gegenüber den Bäumen stärken und gleichzeitig die Hürden, "einfach einen Baum zu fällen", erhöhen und dabei für mehr Sensibilisierung für die Bäume im Stadtgebiet werben.

"Wir wollen dem Grundstückseigentümer das Fällen eines Baumes unter gewissen Auflagen immer ermöglichen", heißt es in einer Pressemitteilung, die der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Erwin Weber zusammen mit dem Antrag verschickt hat. "Wir setzen uns mit unserem Antrag nicht nur für den Erhalt der Bäume ein, sondern wir wollen mit unserem Antrag bei Neubauten mehr Grün um die Wohnanlagen und damit eine etwas geringere Verdichtung und erhöhte Lebensqualität erreichen", schreibt die Moosburger CSU-Fraktion. Die Schaffung von konkret definierten Kinderspielplätzen solle zudem einer zu massiven Verdichtung in Neubaugebieten entgegenwirken und so die Wohn- und Lebensqualität speziell für Familien verbessern.

Zu den Änderungsvorschlägen heißt es im Antrag konkret: "Laubbäume werden wie geplant unter Schutz gestellt; jedoch kann ein Baum entfernt werden, wenn erstens eine Erlaubnis auf Beseitigung beantragt wird, zweitens eine Beratung durch den Stadtgärtner erfolgt - gegebenenfalls kann zum Beispiel durch einen Baumschnitt auf die Fällung verzichtet werden - und drittens eine Ersatzpflanzung gemäß der Moosburger Stadtgrünordnung vorgenommen wird." Die CSU schlägt zudem vor, den Stammumfang für zu schützende Bäume auf 80 Zentimeter und mehr festzusetzen, so wie es im Entwurf von Julia Neumayr und Johannes Becher als Alternative vorgeschlagen wird.

Die von der CSU eingebrachten Ergänzungsvorschläge "sollen bei der Errichtung von Gebäuden mit mehr als drei Wohnungen - neben dem Baumschutz - neue Bäume und eine angemessene Durchgrünung in Moosburg fördern", heißt es dazu im Antrag. Zum anderen solle ein Mindeststandard für einen Kinderspielplatz bei der Errichtung von Gebäuden mit mehr als drei Wohnungen an begrünter Fläche, Beschattung mit Bäumen und Spielausstattung "erstmalig in Moosburg festgelegt werden - für unsere Kinder und Jugendliche sowie mehr Freiraum". Die Mindestgröße des Spielplatzes mit 60 Quadratmetern werde zudem "den Versiegelungsgrad bei Neubauten reduzieren und gezielt zu einer maßvolleren Nachverdichtung beitragen".

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