Stadtkonzeption:Der "Kümmerer" heißt Christian Kramer

Der Verein Aktive City Freising stellt den neuen City Manager vor. Seine Arbeit wird als wichtiger Baustein der neuen Freisinger Innenstadtkonzeption gesehen

Von Kerstin Vogel, Freising

Der neue Freisinger City Manager heißt Christian Kramer. Er ist am Montag bei der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters offiziell vorgestellt worden. Der Job, der vom Vorstand des neuen Vereins "Aktive City Freising" (ACF) vergeben wurde, war durchaus begehrt: Mehr als 20 Bewerbungen waren eingegangen, 13 Kandidaten kamen in die engere Wahl - und mit vier von ihnen wurden dann auch Bewerbungsgespräche geführt. "Das waren lauter sehr gute Leute mit einem Bezug zu Freising", resümierte der Vorsitzende von Aktive City, Max Kirchmaier.

Entschieden habe man sich dann "für einen Vollprofi, der das studiert hat und bei der Erarbeitung der neuen Innenstadtkonzeption dabei war", warb Kirchmaier für den 40-jährigen Kramer. Dieser wird als Geschäftsführer des Vereins "Aktive City" tätig sein, der Anfang des Jahres nach Auflösung des Einkaufszentrums Freisinger Innenstadt (Efi) gegründet wurde - und dem erstmals die Stadt als Mitglied angehört. Bei der Auswahl des City Managers sei man nach einem Punktesystem vorgegangen, erläuterte Kirchmaier, Kramer sei der "klare Gewinner" gewesen. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen: "Den kennen wir, den nehmen wir."

Christian Kramer, der bislang Vorsitzender des Gewerbeverbands in Freising war, wurde in Passau geboren und hat nach einer Banklehre in München Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing studiert. Anschließend war er bei verschiedenen Großkonzernen tätig und absolvierte ein Zusatzstudium in City- und Regionalmarketing "mit Bestnote", wie er am Montag sagte. Er wird nun das neue Büro der ACF im Asamgebäude beziehen, das die Stadt pünktlich mit seinem Amtsantritt zur Verfügung gestellt hat. Da sitze er dann "mitten in der Suppe", so die Formulierung von Kirchmaier, der sich über die Fortschritte des noch recht jungen Vereins sichtlich freute. Er nannte die neue Innenstadtkonzeption "eine Riesenchance, dass wir wieder wettbewerbsfähig werden".

Zu den ersten Aufgaben des neuen City Managers zählt Kirchmaier vor allem die weitere Werbung von Mitgliedern. 70 habe man bereits quer durch alle Branchen, sagte er - und er sei optimistisch, dass man bis Weihnachten die 100 erreiche. Allerdings seien noch keine Gastronomen darunter, deutete er ein mögliches erstes Betätigungsfeld für Kramer an. Der will sich nun erst einmal den Mitgliedern von Aktive City vorstellen und "erste Pakete" mit dem Vorstand schnüren, wie er sagte. Die Arbeit wird ihm so schnell jedenfalls nicht ausgehen, denn zu seinen Aufgaben in der näheren Zukunft wird es wohl auch gehören, alle Akteure in der Innenstadt von der geplanten Fußgängerzone zu überzeugen.

Stadtkonzeption: Er soll für neuen Schwung in der Innenstadt sorgen: Christian Kramer ist Freisings erster City Manager.

Er soll für neuen Schwung in der Innenstadt sorgen: Christian Kramer ist Freisings erster City Manager.

(Foto: Marco Einfeldt)

Tatsächlich stößt der Grundsatzbeschluss, den der Planungsausschuss des Stadtrats dazu in der vergangenen Woche gefasst hat, in der Altstadt nicht auf ungeteilte Zustimmung. Während sich die Geschäftsleute teilweise um den Lieferverkehr sorgen oder Angst um die letzten Parkplätze im Zentrum haben, kritisieren beispielsweise auf der Facebook-Seite der Freisinger SZ mehrere Diskussionsteilnehmer, dass die Stadtbusse weiter durch das Zentrum fahren sollen. Das laufe der Idee einer Fußgängerzone einfach zuwider und könne nicht funktionieren, so der Tenor.

Damit ältere Mitbürger oder Menschen mit Gehbehinderung trotzdem weiter in die Stadt kommen können, wird unter anderem vorgeschlagen, von einem zentralen Busbahnhof aus E-Busse ins Zentrum pendeln zu lassen. Mehrere Freisinger wünschen sich zudem nach wie vor ein Kino in ihrer guten Stube und auch eine abwechslungsreiche Gastronomie steht offenbar bei vielen auf der Wunschliste. Hier steuernd und vermittelnd tätig zu werden, wird ebenso zu den Aufgaben des neuen City Managers gehören, wie eben diejenigen Stellschrauben zu finden, mit denen das Konzept der Fußgängerzone in Freising funktionsfähig gemacht werden kann.

Kurzfristig allerdings steht Christian Kramer nun erst einmal der verkaufsoffene Sonntag am 12. Oktober bevor, der heuer erstmals unter der Ägide von Aktive City Freising in der Domstadt stattfinden wird. Für den Vorsitzenden Kirchmaier fällt hier quasi der Startschuss für die Arbeit des neuen Vereins und seines Geschäftsführers - und das "mit einer absoluten Fußgängerzone zwischen Karlwirtkreuzung und den Altstadtgalerien".

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