Stadtführungen in Freising:„Ich habe mir eine Nische gesucht“

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Die Apothekerin Diana Melzer ist eine leidenschaftliche Rikscha-Fahrerin. Seit 2023 bietet sie auch Touren an. (Foto: Johannes Simon)

Diana Melzer, Apothekerin und leidenschaftliche Radfahrerin, arbeitet im Nebenberuf als Stadtführerin. Seit etwa zwei Jahren bietet sie auch Touren mit ihrer Rikscha an. Seit diesem Februar gibt es ein paar neue – unter anderem eine kulinarische Stadtführung und eine für Kinder.

Von Gudrun Regelein, Freising

Diana Melzer ist eine geprüfte Stadtführerin, sie lotst seit 2022 in Freising Touristen und Einheimische zu Sehenswürdigkeiten und bedeutenden Orten der Domstadt und erzählt ihnen bei jeder Station viel Wissenswertes. Seit dem Frühjahr 2023 bietet Melzer aber auch noch eine andere, außergewöhnliche Führung an: Bei dieser geht es nicht zu Fuß, sondern mit ihrer motorisierten Rikscha quer durch die Stadt. Das macht sie nicht im Auftrag der Stadt, sondern privat. Melzer ist die erste Rikscha-Fahrerin Freisings.

„Ich habe mir vor zwei Jahren eine Nische gesucht, mir überlegt, wie ich mich abgrenzen kann“, erzählt Melzer. Sie wollte etwas Neues, etwas Besonderes anbieten. Zunächst lief es zögerlich, inzwischen aber sei die Resonanz sehr groß: „Vergangenes Jahr war es überwältigend.“ Für das Jubiläumsjahr „1300 Jahre Korbinian in Freising“ hatte sie sich etwas Besonderes ausgedacht: Eine Rikscha-Tour mit dem Namen „Lass dir keinen Bären aufbinden“.

Entstanden ist eine unterhaltsame Stadtführung, bei der ihre Gäste ihr nicht nur zuhören, sondern sich auch selber einbringen können. Sie sollen raten, ob ihnen mit der Geschichte ein Bär aufgebunden wurde – oder ob sie stimmt. Das war sehr nachgefragt, erzählt die 41-Jährige. Nun kommen noch einmal neue Touren dazu, die sie sich in den Wintermonaten ausgedacht hat. Buchen kann man diese seit Anfang Februar.

Die neuen Führungen sollen ein größeres Publikum erreichen. Sie werden in Gruppen zu Fuß über die Bühne gehen. Menschen mit Beeinträchtigung oder Seniorinnen und Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs sind, können in der Rikscha teilnehmen. Neu im Programm ist neben der klassischen Altstadtführung eine Bierverkostung-Tour, bei der auch der Besuch von Weihenstephan eingeplant ist. Daneben gibt es eine kulinarische Führung mit Zwischenstopps in Cafés, Lokalen und Geschäften, bei denen es Häppchen zum Kosten gibt und eine Straßennamenführung. Auch eine für Kinder geeignete Führung, eine Rallye zum Suchen und Raten durch die Domstadt, hat sich Melzer einfallen lassen.

Eigentlich ist Diana Melzer Apothekerin. Mittlerweile arbeitet sie aber nur noch in Teilzeit. (Foto: Marco Einfeldt)

Eigentlich ist Diana Melzer Apothekerin. Mittlerweile arbeitet sie aber nur noch in Teilzeit. Die Liebe zur Domstadt, die sie nur für ihr Pharmaziestudium verlassen hat, und zur Geschichte ließen sie zur Stadtführerin werden. Melzer ist aber auch leidenschaftliche Radfahrerin. Die Rikscha wurde von ihr und ihrem Lebensgefährten vor etwa vier Jahren gebraucht gekauft. Auf die Idee, mit der Rikscha auch Stadtführungen zu machen, brachte sie schließlich ihr Lebensgefährte, erzählt Melzer. Er bietet solche nämlich schon länger nebenberuflich in München an. Melzer wollte es dann in Freising einfach einmal ausprobieren - und war von dem Erfolg dann selbst ein wenig überrascht.

Es macht ihr große Freude, ihr Wissen über Freising, das sie so gerne mag und wo sie inzwischen wohl jeden Winkel kennt, an ihre Gäste weiterzugeben. Die meisten seien über 40 Jahre alt, viele davon seien alteingesessene Freisinger, berichtet Melzer. Manche sind Touristen, manche kommen auch aus dem Umland oder es sind ehemalige Freisinger, die wieder die Stadt besuchen. „Mein Ziel ist, allen eine schöne, interessante Zeit und eine erfrischende Stadtführung zu bieten“, sagt Diana Melzer.

Weitere Infos gibt es unter https://www.rikscha-freising.de/

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