Springkraut:Von Ambrosia bis Zackenschötchen

Springkraut: Bienen lieben Springkraut, es bietet im Spätsommer Nahrung.

Bienen lieben Springkraut, es bietet im Spätsommer Nahrung.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Liste der am häufigsten im Landkreis vorkommenden Neophyten.

Das Indische Springkraut und die Kanadische Goldrute sind die beiden Neophyten, die im Landkreis am weitesten verbreitet sind, wie Anja Aigner von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt erklärt. Der Riesenbärenklau und die Beifußblättrige Ambrosie dagegen bereiten die meisten Probleme, da sie auch für die Menschen gefährlich werden können. Bei der Bekämpfung der "Eindringlinge" sind neben der Unteren Naturschutzbehörde unter anderem die Gemeinden, der Landschaftspflegeverband, das Wasserwirtschaftsamt und die Flächeneigentümer beteiligt. Im Folgenden werden die im Landkreis vorkommenden Neophyten kurz vorgestellt:

Drüsiges/Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera): Ist auf offenen Bodenstellen im ganzen Landkreis verbreitet, oft findet man es entlang von Bach- und Flussläufen. Es wird auf naturschutzfachlich wertvollen Flächen bekämpft. Eine Ausrottung allerdings sei kaum zu erreichen, sagt Anja Aigner. Zur Eindämmung findet aber auf Naturschutzflächen eine regelmäßige Mahd statt.

Kanadische Goldrute (Solidago canadensis): Hat ein sehr breites Standortspektrum, beispielsweise auf Bahn- und Straßenböschungen, Brachflächen, in Wiesen, auf Magerrasen und in Wäldern und Auen. Die Einstufung und Bekämpfung ist die gleiche wie beim Drüsigen Springkraut.

Riesenbärenklau/Herkulesstaude(Heracleum mantegazzianum): Ist vor allem entlang von Gewässern zu finden, vor allem im Ampertal, in den Isarauen, im Abenstal und im Freisinger Moos. Der Riesenbärenklau kann auch für Menschen gefährlich werden, da die enthaltenen Inhaltsstoffe phototoxisch reagieren. Bei Berührung und Sonneneinstrahlung können sich schwere Hautentzündungen mit starker Blasenbildung entwickeln. Bei Kontakt mit der Pflanze gilt: betroffene Stellen sofort mit Wasser spülen und vor Sonneneinstrahlung schützen. Beim Auffinden oder bei Meldungen von Riesenbärenklau werden die Flächeneigentümer von der Unteren Naturschutzbehörde informiert und zur Bekämpfung aufgefordert. Bei größeren Beständen ist eine Bodenbearbeitung sinnvoll, jedoch sind durch das Samenpotenzial im Boden auch in den Folgejahren weitere Mäh-Maßnahmen notwendig. Bei Arbeiten am Riesenbärenklau muss Schutzkleidung getragen werden.

Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia): Hat sich bislang im südlichen Landkreis auf Brachflächen, auf unbebauten Grundstücken in Neubaugebieten, an Straßenrändern, auf Äckern und auf Erdlagerflächen verbreitet. Die Pollen der aus Nordamerika stammenden Pflanze zählen zu den stärksten Allergieauslösern und können unter anderem auch Asthma verursachen. Da die Ambrosia erst im August bis Oktober blüht, verlängert sich die Leidenszeit von Allergikern. Oft werden Samen durch verunreinigtes Vogelfutter eingeschleppt, daher kann sich auch in Privatgärten Ambrosia etablieren. Einzelne Pflanzen können durch das Ausreißen per Hand vor der Fruchtreife gut beseitigt werden. Die entnommenen Pflanzen werden am besten in einer geschlossenen Plastiktüte über den Hausmüll entsorgt. Größere Bestände werden mehrmals im Jahr gemäht, da die Pflanzen erneut austreiben und oft unterschiedliche Altersstadien auftreten. Auch in den Folgejahren müssen die befallenen Flächen regelmäßig kontrolliert werden, da sich zumeist viele Samen im Boden befinden. Bei Arbeiten an bereits blühenden Ambrosia-Pflanzen ist eine Staubmaske zu tragen, um das Einatmen der hochallergenen Pollen zu verhindern.

Orientalisches Zackenschötchen (Bunias orientalis): Kommt abschnittsweise auf Isardeichen vor und kann dort andere, seltene Pflanzenarten verdrängen. Bekämpft wird das Zackenschötchen durch eine Mahd gegen Ende der Blütezeit - in der zweiten Maihälfte - und Anfang Juli, um eine Nachreifung zu verhindern. Bei Einzelpflanzen wird die Wurzel ausgestochen - aber auch danach ist noch eine weitere Kontrolle notwendig, da im Boden verbliebene Samen über viele Jahre keimfähig bleiben.

Japan-Knöterich (Fallopia japonica): Findet sich an Ufern von Fließgewässern wie Moosach, Isar und Amper und an Bahngleisen. Er verdrängt heimische Pflanzen durch Beschattung und wüchsige Wurzelschösslinge in der Erde. Die Pflanzen können wegen ihrer großen Regenerationsfähigkeit nur mit großem Aufwand bekämpft werden, deshalb finden nur in naturschutzfachlich wertvollen oder wasserbaulich sinnvollen Bereichen Maßnahmen statt.

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