Spielerporträt Handball:Melanie Lerch ist fast schon Inventar

Spielerporträt Handball: Volle Konzentration und ein Wurf zum richtigen Zeitpunkt, so kennen ihre Fans Melanie Lerch. Die 24-Jährige aus Freising spielt seit ihrem siebten Lebensjahr beim Handballverein HSG Freising-Neufahrn und wird es wohl noch eine Zeitlang tun.

Volle Konzentration und ein Wurf zum richtigen Zeitpunkt, so kennen ihre Fans Melanie Lerch. Die 24-Jährige aus Freising spielt seit ihrem siebten Lebensjahr beim Handballverein HSG Freising-Neufahrn und wird es wohl noch eine Zeitlang tun.

(Foto: Marco Einfeldt)

Seit 17 Jahren spielt Melanie Lerch bei den Freisinger Handballerinnen mit. Sie ist regelmäßig Torschützenkönigin und Leistungsträgerin. Trotz anderer Angebote ist die 24-Jährige der HSG Freising-Neufahrn immer treu geblieben.

Von Laura Dahmer, Freising

Bei der Handball Sport Gemeinschaft HSG Freising-Neufahrn gehört sie beinahe zum Spielerinventar: Mit sieben Jahren hat Melanie Lerch in der E-Jugend ihre ersten Schritte auf dem Handballfeld gemacht. Heute, mit 24, ist sie Torschützenkönigin der HSG und eine der Leistungsträgerinnen. Lerch spielt als Linksaußen in der Damenmannschaft des Freisinger Bayernligisten. Sie hat Abstiegstränen geweint, Trainer kommen und gehen sehen und Aufstiege gefeiert.

"Nur kurz habe ich in all den Jahren überlegt, woanders zu spielen", erinnert sich Lerch. Da wäre was beim ASV Dachau denkbar gewesen, zweimal war sie dort im Training. Der Konkurrent der Freisinger steht unangefochten an der Tabellenspitze und wird heuer wahrscheinlich in die dritte Liga aufsteigen. "Das juckt schon in den Fingern, ich war auch schon immer recht ehrgeizig", sagt sie. Am Ende aber bleibt sie der HSG treu - nicht zuletzt, weil Frauenhandball nur kleines Geld abwirft und es eine Zeitfrage ist. "Aber auch, weil die Mannschaft so toll ist. Ich bin bei der HSG verwurzelt, habe hier meine Freunde", sagt die Freisingerin. Erst vor einigen Wochen hat außerdem der Kreuzbandriss von Spielmacherin Sabine von Bechen ein Loch in den HSG-Kader gerissen. Eine Chance für Lerch, sich auf der Position der Verletzten, auf Rückraum Mitte, zu profilieren? "Ich glaube nicht. Tatsächlich habe ich schon mit unserem Trainer gesprochen, aber der braucht jemand Wurfkräftigeren auf der Position", so die Freisingerin. Sie selbst hätte schon Lust auf die Aufgabe, vor ihrer Karriere als Linksaußen stand Lerch jahrelang im Rückraum. "Jetzt übernimmt das bei uns Fjolla Haska, die macht enorme Fortschritte und ihre Aufgabe bisher sehr gut."

Es gab auch Trainer, bei denen sie kontinuierlich auf der Bank saß

Melanie Lerch bleibt also vorerst weiter auf Linksaußen. Dabei bekommt sie jetzt Konkurrenz: Gerade hat die Mannschaft der HSG Zugang aus Landshut bekommen, die 17-jährige Monika Düresova. Sorgen macht Lerch das aber nicht. "Ich bin keine, die anderen nichts gönnt und glaube daran, dass Konkurrenz das Geschäft belebt." Düresova habe einen besseren Wurf als sie und noch Jahre Zeit, zu lernen: "Ich glaube, wir können uns gut ergänzen." Mit bisher 102 Toren in dieser Saison ist Lerch auf ihrer Position ohnehin Leistungsträgerin und muss sich um Spielanteile wenig Sorgen machen. Das war nicht immer so: "Wir hatten bei den Damen schon relativ viele Trainer, eigentlich nie einen länger als zwei Jahre." Da hat es auch mal welche gegeben, bei denen Lerch kontinuierlich auf der Bank saß. Die 24-Jährige bezeichnet das rückblickend als die wichtigen Momente ihrer sportlichen Karriere: "Das kann dich entweder wahnsinnig an dir zweifeln lassen oder deinen Ehrgeiz wecken", sagt sie. Dann, als sich eine damalige Teamkollegin verletzte, bekam Lerch doch ihre Spielanteile. "Plötzlich war ich alleine auf der Position und musste liefern." In der Zeit habe sie sich sehr weiterentwickelt.

Und heute, wo will die Bayernligistin noch hin? Ein spezielles Ziel habe sie spielerisch nicht, "eher für die Mannschaft", bemerkt Lerch. "Persönlich vielleicht nur, dass ich im Spiel recht aufbrausend bin. Da möchte ich gerne ruhiger werden." Das Team der HSG ist jung, Potenzial sei da und spielerisch könne es sich noch weiterentwickeln. Dass die Handballerinnen nächstes Jahr ganz oben angreifen, glaubt die Freisingerin aber nicht. "Das wird eine stärkere Liga, als es dieses Jahr war. Mit Würm-Mitte kommt ein schwieriger und unangenehmer Gegner aus der dritten Liga runter, und auch die Aufsteiger sind tendenziell stärker als die Teams, die jetzt absteigen", urteilt sie. Trotzdem wollen Lerch und ihre Mannschaft es den Gegnern nicht leicht machen. "Ich glaube, wir wurden diese Saison schon von vielen unterschätzt." Das zeigt auch die Tabelle: Aktuell steht die HSG auf dem vierten Tabellenplatz der Bayernliga. Ist damit das Saisonziel erfüllt? "Auf jeden Fall. Es ging, wie eigentlich jede Saison, um den Klassenerhalt."

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