Süddeutsche Zeitung

Spende für Verein:Zum Schutz der Eisbären

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Hofbrauhaus Freising und Pro Wildlife kündigen Kooperation an

Man könnte meinen, dass eine Brauerei und eine Tierschutzorganisation nicht viel miteinander zu tun haben und keine gemeinsamen Ziele verfolgen. Das Gegenteil beweisen aktuell jedoch der gemeinnützige Tierschutzverein Pro Wildlife und das Gräfliche Hofbrauhaus Freising. In der vergangenen Woche stellten der Inhaber des Hofbrauhauses, Ignaz Graf zu Törring-Jettenbach, der Geschäftsführer vom Hofbrauhaus, Jürgen Charrois, und die Diplom-Biologin und Mitbegründerin von Pro Wildlife, Daniela Freyer, vor, wie ihre neue Kooperation durch einen Lizenzvertrag vom 1. Juli an aussehen wird.

Im Mittelpunkt steht dabei der Eisbär auf dem Logo der Weißbiermarke "Huber Weisses". Dieses Logo existiert bereits seit 1937. Ignaz Graf zu Törring-Jettenbach aus der Adelsfamilie Graf zu Törring-Jettenbach hatte sich bei Jürgen Charrois eines Tages erkundigt, ob die Brauerei sich jemals für Eisbären engagiert habe. Charrois hatte auf diese Frage mit "Nein" geantwortet. Um das nun zu ändern, wurde die Zusammenarbeit zwischen dem Hofbrauhaus und Pro Wildlife geboren.

Pro Wildlife ist eine Tier- und Artenschutzorganisation in München, die sowohl international als auch regional ihre Ziele verfolgt. Die Mitglieder des Vereins setzen sich in verschiedenen Ländern für Arten- und Tierschutzprojekte ein, arbeiten auf politischer Ebene zur Umsetzung von Gesetzen zum Schutz von Tieren und ihrer Lebensräume und klären über die aktuellen Entwicklungen im Wildtier- und Naturschutz auf. Daniela Freyer betonte: "Es wird geschätzt, dass der Eisbärenbestand durch die Erderwärmung bis 2050 um mehr als 30 Prozent sinken wird. Was viele nicht wissen ist, dass Eisbären nicht nur durch den Klimawandel und somit den Verlust ihrer Lebensräume akut bedroht sind, sondern auch durch den Handel mit ihrem Fell und durch Trophäenjagden, die leider nicht überall verboten sind."

Der Schutz der Wildtiere, ihrer Lebensräume und der Umwelt liegt auch Ignaz Graf zu Törring-Jettenbach sehr am Herzen, wie er sagt: "Meine Familie ist seit 700 Jahren in der Forstwirtschaft aktiv. Daher spielt die Umwelt insgesamt eine große Rolle für uns." Graf von Törring-Jettenbach kündigte an, dass von dem Geld, das man mit Huber Weisses verdiene, nun ein Anteil an Pro Wildlife gespendet werde. Somit tue man etwas Gutes für den Tier- und Artenschutz, wenn man sich ein Huber Weisses kaufe.

Das Hofbrauhaus vertrete diese Werte nicht nur nach außen, sondern leiste auch einen aktiven Beitrag zur Verlangsamung des Klimawandels, fügt Charrois an. "Wir haben einen CO₂-Footprint erstellt, um zu prüfen, wie umweltfreundlich wir sind und woran wir arbeiten müssen", erklärt der Geschäftsleiter. Bis zum nächsten Jahr soll der Fuhrpark modernisiert und dadurch umweltfreundlicher gemacht werden. Außerdem sind ein neues Blockheizkraftwerk und neue Abfülltechniken geplant. Generell wolle das Hofbrauhaus in eine Senkung des CO₂-Ausstoßes investieren, so Charrois: "In der Firma kam unser Vorhaben sehr gut an. Die Bierbrauerei ist überhaupt sehr umweltfreundlich. Zwar verursacht das Brauen hohen Energieaufwand, aber unsere Rohstoffe sind regional verwurzelt. Wir tun unser Bestes, noch umweltfreundlicher zu werden."

Der "Weissbär" im Logo von Huber Weisses bekomme durch diese Kooperation eine zusätzliche Bedeutung. Er solle daran erinnern, in welcher Gefahr die Eisbären sich befinden und zum Schutz dieser beitragen. Das Hofbrauhaus Freising und Pro Wildlife appellieren, dass, "ein frisches Huber Weisses nicht hunderte Kilometer transportiert werden muss, denn es schmeckt auch hervorragend im Biergarten um die Ecke". Auch in Zukunft plane das Hofbrauhaus Freising gemeinsame Aktionen mit Pro Wildlife, so Charrois, und die Verbreitung der Botschaft sei von sehr großer Wichtigkeit.

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SZ vom 30.06.2020 / fbb
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