Nach erheblichen Startschwierigkeiten hat es im vergangenen Jahr doch geklappt: Der Landkreis Freising hat den Sozialpass eingeführt, der es auch sozial schwächer Gestellten erlaubt, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die Behörde stellt in diesem Zusammenhang nur den Pass aus, der zu der Teilnahme an den Angeboten der Städte und Gemeinden berechtigt. Bislang machen Freising, Attenkirchen, Langenbach, Hallbergmoos, Neufahrn und Moosburg mit. Ein gutes halbes Jahr nach Einführung des Sozialpasses fällt eine erste Bilanz ernüchternd aus: Nur 60 Personen haben bislang das Dokument genutzt, teilte Landrat Helmut Petz (FW) im Sozialausschuss des Kreistags mit. Eine entsprechende Anfrage hatte Sabina Brosch (Grüne) gestellt.
„Das ist überraschend wenig“, sagte Petz. Über die genaue Nutzung des Sozialpasses gibt es keine Informationen. Es gibt Überlegungen, wie die Attraktivität und das Wissen über das Angebot gesteigert werden könnten. Entgegen der ursprünglichen Absicht soll jetzt doch der automatische Ausdruck den Bescheiden von Bezieherinnen und Beziehern von sozialen Leistungen beigelegt werden. So praktiziert es der Nachbarlandkreis Erding. In den Ausschüssen hieß es damals, es sei schade um das Papier. Denn die meisten würden den Sozialpass nicht beachten.
Auf der Homepage des Landkreises soll jetzt intensiver in mehreren Sprachen auf den Sozialpass hingewiesen werden. Das Landratsamt möchte die Werbung in Zeitungen, Wochenblättern und sozialen Medien intensiver bewerben. Es müssten zusätzliche kostenlose und attraktive Angebote in den Kommunen angeboten werden.