Sorgen in Moosburg:Zu wenig Kita-Plätze

Sorgen in Moosburg: Kita-Referentin Nathalie von Pressentin (Grüne) hat wegen der Kita-Plätze in Moosburg nachgefragt.

Kita-Referentin Nathalie von Pressentin (Grüne) hat wegen der Kita-Plätze in Moosburg nachgefragt.

(Foto: Marco Einfeldt)

In der Stadt stehen derzeit 75 Kinder auf der Warteliste - und die wird wohl noch länger

Von Alexander Kappen

Die Situation bei den verfügbaren Plätzen in den Moosburger Kindertagesstätten ist sehr angespannt. Derzeit habe man 75 Kinder auf der Warteliste, berichtete Bürgermeister Josef Dollinger (FW) auf Nachfrage von Kita-Referentin Nathalie von Pressentin (Grüne) in der Stadtratssitzung am Montagabend in seinen Mitteilungen. "Aber die Liste wird wohl noch länger." Aufgrund von Personalmangel müsse die vierte Gruppe im katholischen Kastulus-Kindergarten geschlossen werden, so dass im September 100 Kinder ohne Betreuungsplatz dastehen könnten.

Derzeit hagele es E-Mails und Anrufe von verzweifelten Eltern, die bei der Anmeldung leer ausgegangen seien, berichtete der Bürgermeister. "Wir haben ja dasselbe Problem wie der Kastulus-Kindergarten, uns fehlt auch das Personal", sagte er. So habe die Stadt zwei Stellen in der Kinderbetreuung schon besetzt, "ich habe sogar die Verträge schon unterschrieben - und dann haben die beiden Bewerberinnen wieder zurückgezogen".

Nun starte man eben wieder mit einer Ausschreibung, aber auf dem umkämpften Arbeitsmarkt sei es derzeit eben schwer, Personal zu bekommen. "Es hilft uns auch nichts, noch drei neue Kindergärten zu bauen, weil ich sie einfach nicht mit dem nötigen Personal ausstatten kann", bedauerte Dollinger. Überlegungen, die Gruppenstärke auf 27 Kinder aufzustocken, könnten zwar etwas Erleichterung bezüglich der Warteliste schaffen, "aber dann hätte das Personal eine Mehrbelastung, das ist auch nicht schön", so der Bürgermeister.

Im ganzen Landkreis Freising finde man keine Gemeinde mehr, die auswärtige Kinder aufnehme, berichtete Aicke Morgenstern, der zuständige Sachgebietsleiter im Moosburger Rathaus. Vergangenes Jahr habe man so noch 40 Kinder unterbringen können. Morgenstern hat allerdings die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich bis September im Kastulus-Kindergarten noch etwas tut, was 25 Plätze bedeuten würde. Zehn bis zwölf weitere bekomme man, wenn man das nötige Personal für den städtischen Naturkindergarten finde.

"Es wäre gut, sich mit diesem Thema mal in einem eigenen Tagesordnungspunkt zu beschäftigen", schlug Stadtrat Johannes Becher (Grüne) vor: "Für die Stadtentwicklung ist es entscheidend, dass wir erst die Infrastruktur schaffen, bevor wir weiteren Zuzug generieren." Auch Gerd Beubl (SPD) meinte, "wir sollten jetzt schon den Bau einer weiteren Kindertagesstätte in Angriff nehmen, denn unsere Neubaugebiete wie das Rockermaier-Areal und so weiter lösen auf alle Fälle Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen aus". CSU-Sprecher Rudolf Heinz fand die aktuelle Situation "sehr, sehr unbefriedigend für die Eltern, die jetzt ohne Betreuungsplatz da stehen".

Das neue Kinderhaus im Baugebiet in den Amperauen soll laut Plan im September 2022 in Betrieb gehen, "auch wenn das sehr sportlich ist", sagte der Bürgermeister. Man könne auch versuchen, in den bestehenden Einrichtungen noch eine weitere Gruppe einzurichten. "Aber auch dafür müssen wir erst die Voraussetzungen schaffen und brauchen das Personal."

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