Sandra Hofer aus dem "Camers" in Schloss Hohenkammer ist Deutsche Jugendmeisterin 2016 der Köche. Am Wochenende setzte sich die 20-Jährige im Steigenberger Grandhotel Petersberg in Königswinter gegen die besten Auszubildenden der anderen Bundesländer durch. Es waren die 37. Jugendmeisterschaften in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen. Für Sandra Hofer und ihren Trainer Franz Kuttenberger von der Berufsschule Landshut ging "ein Traum in Erfüllung". Die beiden hatten sich in seiner Kochschule akribisch vorbereitet, die Zutaten für das Menü erfuhr Sandra Hofer aber erst am Abend zuvor.
Das "Gold-Menü" von Sandra Hofer:
Dreierlei von der Entenbrust und Petersilie, Orangen-Senfsauce, geschmolzene Tomaten und Kartoffelschaum.
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Cremesuppe vom Muskatkürbis, flambierte Jakobsmuschel und Saiblingspraline.
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Sous Vide gegarter Kalbsrücken mit Walnusskruste, Karottenpüree, blanchierter Brokkoli und Thymiangnocchi.
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Rotweinbirnen-Quarkeis im Schokoladennest auf Schokoladenerde, Minzbiskuit, Zitronenquarkcreme und karamellisierter Birne, Kaffee und Feingebäck. sz
Am Samstag begann die Meisterschaft mit dem theoretischen Teil und der Warenerkennung. Am Sonntag folgte die Praxis. Das Prüfungsessen war der krönende Abschluss der zweitägigen Veranstaltung. Die jungen Köche mussten aus einem vorgegebenen Warenkorb ein Menü für zehn Personen kreieren, das anschließend von den Restaurant- und Hotelfachfrauen und -männern an kunstvoll gedeckten Tischen serviert wurde.
In einem Gasthaus in Dorfen hat sie angefangen
Aufgeregt sei sie nur vor der Theorie gewesen, erzählt die 20-Jährige. "Ich bin eher der Praktiker." Die Teller der Konkurrenz seien weniger aufwendig gewesen. Dass sie gewonnen hat, habe sie aber immer noch nicht so ganz realisiert. Nach der Bekanntgabe sei sie total "ausgeflippt". Vor allem in der Theorie konnte sie nicht einschätzen, wie sie abgeschnitten hat. Camers-Küchenchef Florian Vogel nennt den Sieg Hofers "sensationell". Was sie besonders auszeichnet? "Ihr Ehrgeiz und ihre fröhliche, natürliche Art." Es sei schön, wenn junge Leute so viel Herzblut in ihre Arbeit reinstecken - gerade Frauen gebe es in dem Beruf nicht sehr viele.
Ihre Ausbildung hatte Sandra Hofer zunächst in einem Gasthaus im Landkreis Erding begonnen - schon als Schülerin hatte sie dort mitgearbeitet, weil für sie früh feststand, dass sie Köchin werden will. Als das Gasthaus bei Dorfen Ende 2015 schloss, musste sich Hofer einen neuen Betrieb suchen, um ihre Ausbildung zu beenden. Sie entschied sich für das "Camers", weil sie in die gehobene Gastronomie wechseln wollte, und blieb auch nach der Lehrzeit.
Kochen ist ihre große Leidenschaft. Lange Arbeitstage schrecken sie nicht, selbst ihren Urlaub hat sie schon dazu genutzt, um in einer anderen Küche mitzuarbeiten und dazu zu lernen. "Cool" sei, dass sie nun Geld für die Weiterbildung erhält und nicht alles aus eigener Tasche bezahlen muss, sagt Sandra Hofer. Auch eine Einladung, sich bei der Nationalmannschaft der Köche vorzustellen und vorzukochen, hat sie bekommen. Nächste Woche will sie sich das Team mal anschauen.