Kulturausschuss des Freisinger Stadtrats:Zur besseren Orientierung

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Die Schule im Steinpark in Freising soll ein Leitsystem mit individueller Schrift bekommen.

Von Peter Becker, Freising

Ein Beschilderungssystem in der neuen Grund- und Mittelschule im Steinpark soll den internen und externen Nutzern zeigen, wo es im Gebäude lang geht. Orientierungshilfe soll unter anderem ein Leitsystem mit einer individuellen Schrift geben. Ziel der Gestaltung ist es ebenso, der Schule durch diese Einzigartigkeit eine eigene "Identität" zu geben, die ein Alleinstellungsmerkmal für die Schulfamilie sein soll. Zumindest an der Orthografie des Beschilderungskonzepts übten Stadträtinnen und Stadträte in der Sitzung des Kulturausschusses des Freisinger Stadtrats Kritik.

Die Schulleitungen waren offenbar mit dem Vorschlag des externen Planers, dem Büro Übele aus Stuttgart, zufrieden. "Uns Schulleitern ist es wichtig, dass trotz des künstlerischen Ausdrucks der Schriftart an sich eine gute Lesbarkeit gewährleistet ist. Dies ist eindeutig aus unserer Sicht", heißt es in der Sitzungsvorlage. In dem Signaletik-Vorschlag könnten sie sowohl einen architektonischen Gestaltungseffekt als auch Funktionalität und Formschönheit erkennen.

Die Schulreferentin findet die Orthografie "gewöhnungsbedürftig"

Schulreferentin Monika Riesch (FSM) zumindest findet die Orthografie des Leitsystem "gewöhnungsbedürftig". Jürgen Mieskes (CSU) bemängelte, dass die Buchstaben "E" und "F" aufgrund eines Schattenwurfs nur schwer voneinander zu unterscheiden seien. Er störte sich an dem Erscheinungsbild der Buchstaben. "Wir bringen den Kindern Tag für Tag das Alphabet bei und aus Designgründen kommen wir dann wieder von den Lernlettern weg."

Peter Warlimont (SPD) hegte Zweifel daran, ob sich Polizei und Feuerwehr bei einem möglichen Einsatz anhand des Leitsystems schnell in dem Schulgebäude zurecht finden würden. "Einsatzkräfte brauchen eine gute Orientierung", meldete er Bedenken an. Maria Lintl (FSM) konnte da beruhigen. Das Landeskriminalamt berate bei solchen Bauvorhaben gut. Von Seiten der Planer hieß es dazu, dass Polizei und Feuerwehr eigene Wege hätten. Die Planung sei mit diesen Einsatzkräften abgestimmt. "Und auch die Schulfamilie übt das."

Susanne Günther (Grüne) ist indes froh, dass die Stadt sich vom Erscheinungsbild der Schulen der Siebzigerjahre wegbewegt. "Wir müssen mehr Mut zur Darstellung in der Architektur wagen", forderte sie. Für die Kinder sei es eine Chance, Kreativität zu entwickeln. Der Ausschuss stimmt dafür, das Orientierungssystem zur weiteren Planung und zur Ausführung frei zugeben.

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