Schreck am späten Abend:Bewaffneter Überfall auf Tankstelle

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Unbekannter bedroht Angestellten mit einer Pistole und raubt 1300 Euro aus der Kasse

Peter Becker

Mit dem Schrecken ist am Montagabend ein 50-jähriger Angestellter einer Tankstelle an der Thalhauser Straße in Freising davongekommen. Der Mann befand sich gerade an der Rückseite des Gebäudes, als ihn plötzlich ein bislang noch unbekannter Mann mit einer Pistole bedrohte. Der Räuber drängte den Angestellten zurück in den Verkaufsraum und zwang ihn, die Kasse zu öffnen. Daraus entnahm der Unbekannte etwa 1300 Euro Bargeld und verschwand anschließend in Richtung Staudengarten/Vöttinger Straße. Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung, bei der auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam, gelang es dem Täter unerkannt zu entkommen. "Bislang haben wir noch nichts", sagt Ulrich Pöpsel, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern, auf Nachfrage.

Offenbar ist der Räuber dazu bereit gewesen, bei seinem Überfall ein gewisses Risiko einzugehen. In der Vergangenheit nämlich hatten sich die Täter stets Ziele ausgesucht, die eher am Stadtrand liegen, wie etwa eine Tankstelle in Achering. Die stand bereits öfter im Visier von Kriminellen. Die Avia-Tankstelle an der Thalhausener Straße liegt dagegen relativ stadtnah am Rande eines Wohngebiets. Der Überfall ereignete sich gegen 21.45 Uhr, eine Viertelstunde, bevor der Betrieb schließt. Da hätte es noch möglich sein können, dass ein verspäteter Kunde die Tankstelle, die an einer Ausfallstraße liegt, aufgesucht hätte.

Den Täter beschreibt der Tankwart, bei dem es sich nach Auskunft einer Kollegin um eine Aushilfskraft handelt, als etwa 1,85 Meter groß und schlank. Zur Tatzeit trug er eine schwarze Jogginghose mit gelben Streifen und ein graues Sweatshirt. Bei der Ausführung der Tat, heißt es im Polizeibericht, habe der Mann schwarze Handschuhe angehabt.

Pressesprecher Pöpsel lobt das Opfer des Überfalls für dessen präzise Personenbeschreibung. Auch habe der Abgestellte sich korrekt verhalten und nicht versucht, die Tat zu verhindern. Konkrete Empfehlungen für das Verhalten bei Überfällen von Tankstellen gibt die Polizei jedoch nicht. Standard ist, dass diese heutzutage alle videoüberwacht sind. "Das wissen die Täter aber auch", sagt Pöpsel. Deshalb habe sich der Räuber auch mit einem Motorradhelm maskiert, der seitlich mit weißen oder silberfarbenen Verzierungen versehen war. "Wir raten, bei Überfällen ruhig zu handeln und den Täter nicht zu provozieren", erklärt der Polizei-Pressesprecher weiter. "Das hat der Angestellte gemacht." Als der Überfall vorbei war, informierte der Mann sofort über den Notruf die Polizei. Nach Auskunft einer Kollegin, die am Dienstagmorgen den Dienst an der Tankstelle versah, habe der Überfallene den nächtlichen Überfall gut verarbeitet.

Keinesfalls sollten Personen versuchen, sich einem Täter in den Weg zu stellen, rät Pöpsel. Zumal wenn eine Waffe im Spiel sei. Es sei ja schlecht zu beurteilen, ob der Täter mit einer echten Pistole oder nur mit einer Attrappe drohe. "Und dann kann der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten losgehen", warnt Pöpsel. Dass in letzter Zeit häufig Überfälle auf Tankstellen stattgefunden hätten, kann der Pressesprecher nicht bestätigen. "Eher selten", meint er. Hinweise auf den Täter nimmt die Erdinger Kripo (0 81 22/96 80) entgegen.

© SZ vom 07.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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