Schneebrett löst sich:Feuerwehrmann bei Einsatz verletzt

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Er sei "sehr stolz auf die Einsatzkräfte des Landkreises", sagt Landrat Josef Hauner. Vor der Abfahrt hat er sich für das Engagement bedankt und den Helfern alles Gute gewünscht. (Foto: oh)

Kräfte aus dem Landkreis Freising helfen noch bis mindestens 15. Januar in Traunstein und Berchtesgaden. Zum Schlafen geht es nach Hause.

Von Kerstin Vogel, Freising

Bei den Arbeiten zur Sicherung der Dächer im Landkreis Traunstein hat sich am Samstag ein Mitglied des Freisinger Hilfskontingents verletzt. Ein Schneebrett hatte sich gelöst und war auf den Mann gestürzt. Er befindet sich im Krankenhaus. Der Hilfseinsatz der Freisinger wurde unterdessen bis voraussichtlich Dienstag, 15. Januar, ausgeweitet - eine körperliche und organisatorische Mammutaufgabe, wie es aus dem Landratsamt heißt. Ebenfalls im Einsatz sind knapp 40 Helfer des Technischen Hilfswerks, die in Berchtesgaden und Wildbad Kreuth Hilfe leisten, sowie Kräfte des BRK.

Bereits seit Freitag befreien die von der Regierung von Oberbayern angeforderten Einsatzkräfte einsturzgefährdete Gebäudedächer im Landkreis Traunstein von gewaltigen Schneelasten. Am Samstag wurde das aus Freising entsendete Hilfskontingent um 100 ehrenamtliche Helfer aufgestockt - und man rückte mit sechs Zügen, 29 Fahrzeugen und 232 Feuerwehrleuten erneut in die Krisenregion aus.

Wegen der Wetterlage galt in den vergangenen Tagen in Traunstein bereits der Katastrophenfall, nun hat sich die Situation weiter verschlimmert, wie das Landratsamt weiter meldet. "Die Lage ist brisant", so Kreisbrandrat und Kontingentführer Manfred Danner. Am Samstagnachmittag habe die Regierung von Oberbayern den Landkreis Freising deshalb aufgefordert, täglich ein Kontingent bereitzustellen. Am Sonntag seien mehr als 300 Helfer in den frühen Morgenstunden ausgerückt. Ein Ende der Arbeiten sei nicht in Sicht, neue Schnee- und Regenfälle hätten die Lage weiter verschärft. Der Deutsche Wetterdienst gab eine Wetterwarnung vor extremem Schneefall heraus. Regenfälle haben den Schnee zudem schwerer werden lassen, und die Last auf den Dächern erhöht.

In Traunstein zu übernachten sei für die Einsatzkräfte der Feuerwehren nicht geplant, sagte Danner. "Dazu stehen für die insgesamt über 1000 auswärtigen Helfer nicht genug Unterkünfte bereit. Und nach so einem Tag ist es besser, im eigenen als auf einem Feldbett zu schlafen." Zudem könnten sich die eingesetzten Feuerwehrleute aus dem Landkreis Freising nach der körperlich fordernden Arbeit so ablösen.

Auch das Freisinger THW rückte am Samstag mit 37 ehrenamtlichen Helfern aus. Um 5 Uhr morgens brachen sie auf, um in Berchtesgaden und Wildbad Kreuth Schnee zu räumen. Der Ortsbeauftragte Michael Wüst war in Bad Tölz als stellvertretender Landessprecher des THW an besonders kritischen Einsatzstellen im Einsatz. "Die Hallendächer sind kurz davor zu kollabieren und müssen dringend geräumt werden", berichtete Wüst. Man sei daher mindestens bis 15. Januar vor Ort.

© SZ vom 14.01.2019 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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