Sanierung am Freisinger Landratsamt:1,84 statt 1,09 Millionen Euro

Sanierung am Freisinger Landratsamt: Teil des Landratsamtes ist bis dato auch eine Gaststätte, die jetzt saniert wird. Das wird teurer als bisher gedacht.

Teil des Landratsamtes ist bis dato auch eine Gaststätte, die jetzt saniert wird. Das wird teurer als bisher gedacht.

(Foto: Marco Einfeldt)

Sanierung des ehemaligen Portofino wird deutlich teurer. Statt 1,09 Millionen Euro werden nun 1,84 Millionen veranschlagt.

Von Peter Becker, Freising

Preissteigerungen sind die Kreisräte gewohnt. Bei den derzeitigen Bedingungen im Bauwesen kann es schon mal passieren, dass ein Bauvorhaben um 20 Prozent teurer wird als geplant. Den Sanierungskosten für das ehemalige Portofino im Landratsamt stimmten die meisten Kreisräte am Donnerstag aber wohl nur zähneknirschend zu. Einer groben Kostenschätzung im März zufolge hätten diese 1,09 Millionen Euro betragen sollen. Mittlerweile sind 1,84 Millionen Euro veranschlagt. "Eine krasse Unschärfe", urteilte Rainer Schneider (Freie Wähler). "Das geht über das normale Maß hinaus", kritisierte er die Verwaltung. Toni Wollschläger (Grüne) pflichtete ihm bei. "Auf Schätzungen kommt es an. Sie sind Grundlagen unserer Entscheidung."

Seit 1986 gibt es in der alten Klostermeierei, die Bestandteil des Landratsamts ist, eine Gastwirtschaft. Pächter ist das Gräfliche Hofbrauhaus Freising. Zuletzt residierte dort das Portofino. Das musste ausziehen, weil eine umfangreiche Sanierung von Leitungen anstand. In einer Kreisausschusssitzung im März ging es darum, ob die Gaststätte erhalten bleiben oder ob in dem Gewölbe Büros eingerichtet werden sollten. Eine Mehrheit war damals für den Verbleib einer Wirtschaft. Josef Dollinger (Freie Wähler) und Dieter Thalhammer (SPD) hatten schon zu diesem Zeitpunkt eingewendet, dass es nicht Aufgabe des Landkreises sei, eine Gaststätte mit dem Geld der Bürger zu betreiben. Beide gehörten zu den drei Kreisräten, die gegen den Antrag stimmten, eine Summe von 840 000 Euro zusätzlich in den Haushalt von 2020 mitaufzunehmen.

Landrat Josef Hauner (CSU) sagte, die Umwandlung der Gaststätte in Büros würde nicht wesentlich billiger sein. Zum anderen ist das Gewölbe als Arbeitsstätte nicht geeignet. Denkmalschutz und die schlechte Akustik sprechen dagegen. Für die Kostensteigerung sorgte unter anderem der schlechte Zustand der Kanalisation.

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