Süddeutsche Zeitung

Rückkehr zum G9:Anmeldezahlen an den Gymnasien des Landkreises steigen

579 Fünftklässler werden von Herbst an eines der fünf Gymnasien im Landkreis besuchen, auch das Interesse an einer Nachmittagsbetreuung in der offenen Ganztagsschule hält an.

Von Alexandra Vettori

Von wegen schülerschwache Jahrgänge. Schaut man auf die Anmeldezahlen der fünf Gymnasien im Landkreis Freising, so gibt es vor allem eine Richtung: nach oben. Zu erklären ist dieser Umstand vermutlich in erster Linie mit der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, dem G 9. Gleichzeitig aber ist noch ein weiterer Trend zu erkennen, hin zu einer Nachmittagsbetreuung in der offenen Ganztagsschule. Insgesamt wird es im September im Landkreis 579 neue Gymnasiasten geben, im Vorjahr waren es 527, im Jahr davor 550.

Die größte Zahl an Neuanmeldungen verzeichnet man am Freisinger Josef-Hofmiller-Gymnasium. Dort stehen 163 Fünftklässler auf der Liste für das neue Schuljahr. 2018 wurden 114 Anmeldungen verzeichnet, im Jahr davor 106. Am humanistischen Dom-Gymnasium in Freising gibt es mit 73 Anmeldungen einen leichten Rückgang, allerdings waren die 91 Neuzugänge vom Vorjahr ein Ausreißer nach oben. 2017 hatten sich 62 Schüler angemeldet. "Wir liegen ziemlich im Mittel der vergangenen Jahre", sagt denn auch Schulleiter Manfred Röder. Dafür verzeichne man heuer "einen weit größeren Zuspruch bei der offenen Ganztagsschule als im vergangenen Jahr". 32 Schüler kommen hier neu dazu, insgesamt werden am Dom-Gymnasium von September an 58 Kinder nachmittags betreut.

Ein Grund in Moosburg: Kein Nachmittagsunterricht mehr in der Unterstufe

"Erfreuliche Zahlen" meldet auch Karolina Hellgartner, Leiterin des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums in Moosburg. 101 Neuanmeldungen, das bedeutet "vier schöne bunte Klassen". Im Vorjahr seien es noch 83 Anmeldungen gewesen. Zwar seien in Moosburg auch die Schülerzahlen an den Grundschulen stark, weiß die Schulleiterin, "aber ich denke schon, dass es sich auf unsere Anmeldungen auswirkt, dass es in der Unterstufe keinen Nachmittagsunterricht mehr gibt". Die fünften und sechsten Klassen haben in Moosburg nicht länger als bis 13 Uhr Schule, die Siebtklässler alle 14 Tage nur eine Doppelstunde Sport am Nachmittag. Was Hellgartner ebenfalls freut, ist die Tatsache, dass viele Anmeldungen für die Big-Band-Klassen kommen. "Wir haben nächstes Jahr eine ganze Klasse als Bigband-Klasse." Die konkreten Zahlen für die offene Ganztagsschule weiß sie noch nicht, "aber es sind ein bisschen mehr als im Vorjahr".

115 Kinder sind am musischen Camerloher-Gymnasium in Freising angemeldet, 2018 waren es 121, im Jahr davor 116. Als einziges Gymnasium im Landkreis verfügt das Camerloher über gebundene Ganztagsklassen, bei denen der Unterricht und die Pausen über den ganzen Schultag verteilt werden. Als der gebundene Ganztagesunterricht 2017 startete, meldeten sich für die 25 Plätze 35 Kinder an, zehn mussten abgelehnt werden. Im Vorjahr dagegen war die Nachfrage so gering, dass keine Klasse eingerichtet werden konnte. Und auch mit der neuen fünften Klasse ist es nicht so einfach, weil die Schülerzahlen relativ gering sind, wie Lehrer Jochen Meyer erklärt: "Obwohl es nur 17 Anmeldungen gibt, richten wir eine Klasse ein."

Zufrieden mit der Einschreibung ist man am Neufahrner Oskar-Maria-Graf-Gymnasium. Mit den 127 neuen Fünftklässlern wird man fünf Eingangsklassen bilden. Im Vorjahr waren es 118 Neuzugänge, im Jahr davor gab es mit 173 Anmeldungen einen ungewöhnlichen Andrang. Zu einem regelrechten Renner hat sich die offene Ganztagsschule entwickelt. Wie Leiterin Ingeborg Schrammelhuber erklärt, gibt es mehr als 50 Neuanmeldungen, insgesamt sind es von September an 125 Kinder, die den ganzen Tag in der Schule bleiben.

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