Rockshow der Freisinger Musikschule:Extreme Auslese

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Die Hit-Auswahl ist schwer gefallen. Nun plant Martin Keeser die perfekte Inszenierung für den Streifzug durch 40 Jahre Geschichte der Rockmusik

Barbara Schweigert

- Wer Chaos abwenden will, muss bis ins Detail organisieren: Das weiß Martin Keeser, Leiter der Freisinger Musikschule, aus seiner Erfahrung mit Großveranstaltungen wie Musicals. Besonders die kommende - die "RockShow!" im Lindenkeller am Freitag, 12. und Samstag, 13. Oktober - braucht für ihr umfangreiches Programm "sogar eine minutiöse Planung", erklärt Keeser. Denn wenn sich 70 Musiker auf einer Bühne tummeln, bleibt kein Platz für Kabelsalat und falsch ausgerichtete Mikrofonständer. Und die Instrumente müssen je nach Besetzung richtig geordnet sein - kämen die 15 Streicher nicht mehr rechtzeitig auf die Bühne, wäre ein melancholisches Stück nicht mehr so berührend.

Bis aber am Konzerttag die über 1000 Notenblätter den Musikern Melodie und Takt vorgeben, hat sich schon einiges im Vorfeld ereignet: "Wir haben seit einigen Jahren große Publikumserfolge mit der Beatles-Show feiern können - zuletzt am Uferlos-Festival", erinnert Keeser. Nun wolle die Musikschule ihr 40-jähriges Bestehen zelebrieren - und stellt eine noch größere Veranstaltung auf die Beine: Passend zu den 40 Jubiläumsjahren bedienen sich die Musiker während der "RockShow!" der berühmtesten Hits aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Es sei eine anspruchsvolle Aufgabe, die sie sich vorgenommen hätten, gesteht Keeser: "Wir können ja keinen repräsentativen Querschnitt durch die Musikgeschichte machen", erklärt er. Weshalb es auch sehr lange gedauert habe, bis der letzte Streit bei der Hit-Auswahl ausgefochten gewesen sei. "Im Plenum sind ja alle mit Rock-Musik aufgewachsen - jeder hat seine Favoriten", erzählt der Musikschulleiter. Die Rock- und Pop-Musik habe, damals noch mehr als heute, die Funktion gehabt, ein Lebensgefühl auszudrücken: "Das Lied "Love me do" von den Beatles zum Beispiel vereinfacht so treffend seine Aussage." Das Programm sei dann sehr vielseitig geworden: Stücke von Peter Gabriel, Frank Zappa, Toto und Queen mischen sich unter die rockigeren Nummern von Green Day und Metallica.

Dass über 70 Musiker diese Lieder in der "RockShow!" interpretieren, darüber freut sich Keeser besonders: "Darunter sind die Rockband, die Bläser, das Streich-Orchester der Musikschule sowie einige Gastmusiker", bilanziert er. Nicht zu vergessen sei der Chor. "Inzwischen sitze ich über mehr als 300 Partituren, mit denen ich dirigiere", erzählt der Musikschulleiter. Denn die meisten Stücke, die in der "RockShow!" zu hören sind, spielen bis zu 70 Musiker gemeinsam. "Damit dann wirklich alles zusammen passt, muss ich hier und da einen Einsatz geben", meint er. Bislang werde allerdings im Chor und den einzelnen Instrumentengruppen geübt. Die Zusammenführung aller Musiker komme erst Anfang Oktober, wofür er noch einige Arrangements schreiben müsse. Schließlich finde ihre Generalprobe am Tag vor der "RockShow!" statt.

"Bis dahin wollen wir alles so perfekt wie auf der Platte spielen", schließt Keeser und verrät noch einen musikalischen Höhepunkt der "RockShow!" als Vorgeschmack: "Music was my first love" von John Miles werde alle Musiker auf die Bühne bringen und das Publikum bestimmt begeistern, verspricht Keeser. Und spätestens, wenn die Tontechnik stimme - woran schon viele Auftritte Gefahr laufen, zu scheitern - stehe einer gelungenen "RockShow!" nichts mehr im Wege.

Bisher seien von insgesamt 1000 Karten für die beiden Konzerttermine fast alle, bis auf 150 Tickets, verkauft worden. "Der Publikumszuspruch für die "RockShow!" ist schon jetzt immens", staunt Keeser über die schwindenden Rest an Konzertkarten. Deshalb sei inzwischen der Vorverkauf bei der Tourist-Information und im Internet bereits eingestellt worden: Karten gibt es nur noch direkt bei der Freisinger Musikschule zu Bürozeiten von Montag bis Freitag, jeweils 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, zu kaufen.

© SZ vom 20.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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