Richtungsentscheidung:Die große Lösung

Richtungsentscheidung: Um 16 Meter wird das Echinger Rathaus nun nach Osten, zur Alten Kirche hin, verlängert.

Um 16 Meter wird das Echinger Rathaus nun nach Osten, zur Alten Kirche hin, verlängert.

(Foto: privat)

Das Echinger Rathaus soll einen Anbau mit Sitzungssaal und Trauzimmer bekommen, einige halten die Planung für überdimensioniert

Von Klaus Bachhuber, Eching

Das künftige Echinger Rathaus nimmt langsam Form an. Mit einer weiteren Richtungsentscheidung hat der Bauausschuss des Gemeinderates die zuletzt intensiv debattierten Vorschläge abgelehnt, das Raumvolumen zurückzustutzen. Die Großzügigkeit des Hauses soll Gestaltungselement bleiben. Damit erhält das Gebäude nun einen Anbau mit Sitzungssaal und Trauzimmer und ein repräsentatives Foyer, das gleichzeitig Passage zwischen Hauptstraße und Bürgerplatz ist.

Um 16 Meter wird das Rathaus nun nach Osten, zur Alten Kirche hin, verlängert. Im Erdgeschoss erhält der Anbau Vorsprünge in Richtung Hauptstraße und Bürgerplatz. Darin sind Sitzungssaal im Süden und Trauzimmer im Norden so untergebracht, dass beide von einem Osteingang erreicht werden können, wenn das Rathaus geschlossen ist. Über ein separates Foyer und eine eigene Infrastruktur kann der Bereich weitgehend autark genutzt werden.

Die Westseite des Erdgeschosses gehört dem Bürgerbüro, das im bestehenden Rathaus nachträglich eingebaut worden war - es wird künftig sehr viel größer sein. Dazwischen bildet ein acht Meter breiter Durchgang die Achse zwischen Hauptstraße und Bürgerplatz, wo künftig die zwei Haupteingänge des Hauses liegen werden. In den beiden Obergeschossen befinden sich die Büros und Fachabteilungen.

Da sich bei der jüngsten Vorstellung der Pläne der Ausschuss so lustlos und tendenziell ablehnend gezeigt hatte, dass Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) die Abstimmung abgesetzt hatte, wurden sie diesmal durchgewunken. Lediglich Georg Bartl und Bernhard Wallner (CSU) sowie die "Bürger für Eching" verwahrten sich weiter massiv gegen die Dimensionen. Bartl hatte eine eigenhändige Planskizze vorgelegt und schlug vor, eine Vier-Meter-Scheibe des geplanten Anbaus einfach zu kappen. Eine acht Meter breite Passage sei "völlig überflüssig", wetterte er, auch in den oberen Etagen könnten die Büroräume reduziert werden. Dass Bartl auch bei dadurch auftretenden Problemen der Konstruktion den Architekten widersprach, führte Christoph Gürtner (FWG) zu der Anregung an die VHS, "ein Architekturstudium für Gemeinderäte als Abendkurs" anzubieten. Er fand es jedenfalls "schade, wenn man jetzt hier rumdoktert und meint, der bessere Architekt zu sein".

Eine Erweiterungsachse abzuschneiden, hätte nach den überschlägigen Berechnungen von Architektin Susanne Wehkamp Einsparungen von rund 670 000 Euro bei derzeit geschätzten Kosten der Gebäudesanierung von knapp elf Millionen Euro erbracht. Das unterstützten die BfE, die ohnehin ein Übermaß an Verkehrsflächen im Haus kritisieren.

Stefanie Malenke (SPD) fragte an die Adresse Bartls gerichtet, ob dessen Reduzierung "wirklich eine Einsparung bringen wird oder nur eine Beschneidung". Der in der Planung erkennbare "Ansatz der Großzügigkeit sollte nicht verloren gehen". Bürgermeister Riemensberger sagte, Anordnung und Volumen von Foyer und Sitzungsbereich seien "schon auch eine Qualität". Gegen drei Stimmen von CSU und BfE wurde die Planung mit 10:3 Stimmen gebilligt, nun soll es an die Fassadengestaltung gehen.

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