Richtig Sommer:Nur die Bauern sind nicht glücklich

Es soll noch mal warm werden in der letzten Augustwoche. Aber am 1. September beginnt meteorologisch der Herbst, längere Hitzewellen sind kaum noch zu erwarten. Zeit für eine Bilanz.

Von Christoph Dorner und Anne Gerstenberg

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Schmuckfoto Freibad Freising

Quelle: Joerg Koch

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Durchgängig gut besucht mit im Schnitt 2500 Besuchern pro Tag war das Freisinger Freibad. Bademeister Zebisch findet: "Wir hatten eine schöne Saison." Bisher wurden im Freibad heuer 111518 Badegäste begrüßt. Die Saison endet am 13. September. gean

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Quelle: SZ

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"Der Sommer war super!", findet auch Sandro Wein, Betreiber des Pullinger Seestüberls. Er hatte gleich doppelten Grund zur Freude, denn zusätzlich zum guten Wetter, konnte er sein zweites Lokal an der anderen Seite des Pullinger Weihers eröffnen, wo sich auch die Geschwister Emma und Zoe im Wasser vergnügten. Trotz der Hitze wurde aber nicht mehr Wasser als sonst bei Wein bestellt. "Das hat sich mit dem Bier die Waage gehalten", schätzt er. Der Dauerbrenner bleibt die Portion Pommes rot-weiß vom Kiosk. gean

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Quelle: Marco Einfeldt

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Der Getreideernte im Juli haben die Hitze und die Trockenheit der vergangenen Wochen nichts mehr anhaben können, sie erbrachte immerhin durchschnittliche Erträge für die Bauern. Anders sehe es für den Mais aus, sagt Gerhard Stock, Geschäftsführer des Bauernverbands. Auf einem Viertel der Ackerfläche, etwa 10 000 Hektar, wird im Landkreis Freising Mais angebaut. Hierbei sei im südlichen Landkreis mit "gravierenden Einbußen" zu rechnen. Sie gingen bis zu einem "Totalausfall der Ernte", sagt Stock. Ertragseinbußen wird es in jedem Fall auch bei der Kartoffel geben.

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Quelle: Marco Einfeldt

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Von Juli an, als es sehr heiß wurde, lief es richtig gut in der Eisdiele "Dolomiti" in Freising. "Wir haben mehr Eis , aber auch mehr Getränke verkauft", sagt die Chefin Flor de Lorenzo. Vor allem die Sorte Joghurt sei in diesem Sommer besonders beliebt, davon mache ihr Mann Ezio jeden Tag sogar die doppelte Menge. Aber auch Fruchteis wie Mango oder Maracuja werde bei den extrem hohen Temperaturen gerne gekauft. regu

Borkenkäfer

Quelle: Matthias Hiekel/dpa

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Für Insekten ist der heiße, trockene Sommer ein "Eldorado", auch für Borkenkäfer. Er hat sich bereits stark vermehrt. Ob er sich weiter ausbreitet, das wird sich laut Johann Seidl von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft im kommenden Frühjahr zeigen: Ist es ebenfalls sehr warm und trocken, wird sich die Massenvermehrung des Schädlings fortsetzen und erhebliche Schäden verursachen. Kälte und Feuchtigkeit setzen der Brut dagegen zu. Derzeit schwärmt die dritte Generation des Käfers in diesem Jahr aus, um Eier abzulegen. psc

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Quelle: Marco Einfeldt

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Wirte jammern ja bekanntlich immer, doch beim Sommer 2015 fällt das heuer schwer. "Gut läuft's" lautet das Fazit deshalb, das Sven Ott von der Waldgaststätte "Plantage" in Freising zum Biergartenbetrieb zieht. Die Tische seien bei dem Wetter natürlich stets gut voll, auch wenn es vergangene Woche ein "bisserl heikler" wegen der kleinen Sommerdelle beim Wetter war. Und in die Plantage passen viele Leute rein. Sitzplätze gibt es für 1200 Personen unter großen Eichen- und Buchenbäumen. wil

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Quelle: SZ

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Noch hat die Hopfenerte nicht begonnen, doch Otmar Weingarten, Geschäftsführer des Hallertauer Hopfenpflanzerverbands, denkt mit Schrecken an den Hitzesommer 2003, der bei den Hopfenbauern im nördlichen Landkreis für gravierende Ernteausfälle sorgte. In diesem Sommer seien die Temperaturen noch extremer gewesen als 2003. Wie die Ernte in der Hallertau ausfallen wird, will der Verband am kommenden Donnerstag auf der traditionellen Hopfenrundfahrt mit Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) verkünden. Schon jetzt kann Weingarten sagen, dass die Einschätzung der Ernte, die eine Expertenkommission derzeit erstellt, "relativ negativ" sei. cdo

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Quelle: Marco Einfeldt

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Am Klinikum bekomme man es schon zu spüren, wenn es tagelang sehr heiß ist, sagt Dr. Christian Fiedler, Leiter der Notaufnahme. Dramatisch sei die Situation aber auch im Sommer 2015 nicht. Fünf bis sechs Patienten zusätzlich suchten dort an Hitze-Tagen Hilfe, überwiegend ältere Menschen. Aber auch jüngere Leute mit Sonnenstich muss man im Klinikum immer wieder mal behandeln - weil sie zu lange in der Sonne schmoren oder in der Mittagshitze unbedingt Sport treiben wollen. psc

Trinkwasser

Quelle: Lukas Barth

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Üblicherweise gebe es beim Wasserbedarf nur wenige Schwankungen, sagt Nina Reitz, Sprecherin der Freisinger Stadtwerke. Aber dieser Sommer "ragt heraus, da sowohl der Juli als auch der August besonders heiß waren." Im Juli wurden 322000 Kubikmeter Wasser verbraucht, im Vorjahr waren es 298000. Besonders auffällig war die erste Augusthälfte: Bis zum 15. August lag der Verbrauch bei 163000 Kubikmeter, 2014 waren es im gleichen Zeitraum nur 131000. Für die Stadtwerke habe es deshalb aber keine Probleme gegeben, betont Reitz. "Wir haben hier eine wasserreiche Gegend." regu

© Freisinger SZ
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