Richtfest in Neufahrn:Sehen und gesehen werden

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Nova-Gewerbepark erhält markantes Gebäude als Blickfang

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Es war ein Ereignis mit ortshistorischer Dimension: Zum letzten Mal wurde am Donnerstag im neuen Gewerbepark "Nova Neufahrn" Richtfest gefeiert. Dabei ging es auch noch um ein besonderes Gebäude: Die Halle mit aufgesetztem Bürokubus im dritten Bauabschnitt soll der künftige Blickfang am westlichen Ortseingang sein. Der Komplex ersetzt damit gewissermaßen den früheren Avon-Verwaltungstrakt, der und mit seiner Glasfassade an fast der gleichen Stelle jahrzehntelang prägend gewesen war.

Der "Nachfolger" erinnert in seiner Optik daran. Mit seinen hohen Glaselementen sei er die adäquate Antwort auf die Geschichte und ein "historischer Brückenschlag", so Senior-Projektmanager Daniel Fielitz vom Projektentwickler Beos. Von einem "Sahnehäubchen" sprach Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Die Planung war aber auch eine Reaktion auf das veränderte Verkehrskonzept: Nachdem die Entscheidung für eine zweite Zufahrt in den Gewerbepark von Westen her gefallen war, wurde der dortige "Riegel-West" gleich auf dem Plan noch einmal "durchgeschnitten" und verkürzt, auf das Eckgrundstück kam dafür der jetzige auffällige Neubau.

In weniger als einem halben Jahr soll er fertig sein. "Damit liegen wir genau auf unserer Zeitschiene", freute sich Daniel Fielitz. "Wie geplant, werden Ende des Jahres alle Gebäude stehen." Auch die Rundumsanierung der benachbarten ehemaligen Avon-Produktionshalle wird dann abgeschlossen sein. Die Fassade ist schon fast fertig, aber auch der Innenraum bekommt "Neubaustandard", wie Fielitz betonte. "Erste Anfragen" von potenziellen Mietern lägen schon vor. Für "Nova 11", wie der Neubau am Ortseingang genannt wird, gibt es ebenfalls schon einen ernsthaften Interessenten. Ein Name soll jedoch erst genannt werden, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Noch gehört der Komplex den Bauarbeitern und Handwerkern. Bei einem Rundgang kann man aber schon einen ersten Blick in die Zukunft werfen: Über die Lobby gelangt man in die große Halle, die als Repräsentationsraum oder Showroom dienen kann. Insgesamt stehen allein im Erdgeschoss 2500 Quadratmeter zur Verfügung.

Der aufgesetzte Kubus bietet Platz für Büros mit atemberaubender Aussicht über Neufahrn und in Richtung Berge. "Der Alpenblick ist im Mietpreis drin", sagte Fielitz und schmunzelt. "Nova 11" erfülle mit seinen drei Stockwerken eine Doppelfunktion. "Man wird gesehen, aber man sieht auch." Auf dem Dach gibt es eine Terrasse.

Bereits eingezogen sind in den Gewerbepark insgesamt elf Mieter. Der elfte Vertrag wurde erst dieser Tage unterschrieben. Es handelt sich um ein Unternehmen für "Spezialverglasungen im Bahnbereich", wie Fielitz andeutet. Damit sei "Nova Neufahrn" zu 50 Prozent vermarktet, resümiert Projektleiter Matthias Kraus. Die Palette reicht vom Gabelstapler-Hersteller über Unternehmen aus dem IT-Bereich bis zur Automotive-Branche. Beos biete eine "konsequent flexible Gebäudestruktur", betonte Kraus. Die unterschiedlichen Interessen der Mieter würden schon bei der Planung berücksichtigt, stellte auch Bürgermeister Franz Heilmeier anerkennend fest. Und er sprach augenzwinkernd davon, dass der Gewerbepark so etwas wie "der neue Lab-Campus von Neufahrn" werde.

80 Millionen Euro investiert Projektentwickler Beos in Neufahrn. 85 Prozent davon seien mittlerweile ausgegeben, schätzt Fielitz, und 150 Projektbeteiligte hätten in den vergangenen dreieinhalb Jahren an dem Standort "gewirkt". Aktuell beschäftigen die Mieter auf dem Gelände etwa 150 Mitarbeiter. Wenn die letzten, besonders großen Gebäude bezogen sind, werden es laut Fielitz 500 bis 600 sein.

© SZ vom 20.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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