Rettet die Bienen:Breites Bündnis für den Artenschutz

Allein mit der Unterschrift beim Volksbegehren ist man noch nicht aus der Verantwortung

Kommentar von Gudrun Regelein

Die Biene steht exemplarisch für das dramatische Insektensterben, sie ist das Symbol des Volksbegehrens. "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben." Diesen Satz soll Albert Einstein einmal gesagt haben. Ganz so dramatisch sieht es der Freisinger Professor Christoph Moning zwar nicht: Das Ökosystem werde auch mit weniger Arten funktionieren, sagt er. Aber es werde mit extremen Ausschlägen reagieren.

Es ist sicher nicht die Angst um das tägliche Honigbrot, die viele Menschen zum Nachdenken gebracht hat. Es ist die Wahrnehmung, dass es tatsächlich immer weniger Insekten und Vögel gibt, dass das Artensterben schon jetzt spürbar ist. Es ist nicht nur die immer wieder ins Spiel gebrachte Windschutzscheibe, an der im Sommer bei der Fahrt über das Land zunehmend weniger Insekten kleben. Schon jetzt sind deutlich weniger Schmetterlinge zu sehen, als noch vor zehn Jahren. Nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren leben in Bayern.

Das Volksbegehren ist definitiv nicht nur die Sache einiger Ökofreaks, es betrifft uns alle. Das zeigt schon das breite Bündnis, das die Initiative unterstützt. Auch die Kommunen spielen mit und bieten verlängerte Öffnungszeiten oder sogar Sonderöffnungszeiten auch an den Samstagen. Jeder, der es möchte, wird die Möglichkeit haben, sich einzutragen.

Mit der Unterschrift alleine aber ist es nicht getan, damit ist man noch nicht aus der Verantwortung. Denn jeder kann etwas dazu beitragen, den Artenschwund zu stoppen. Durch sein Konsumverhalten beispielsweise, möglichst regional, saisonal und bio sollten die Einkäufe sein. Und muss der eigene Garten wirklich akkurat geordnet, der Rasen millimeterkurz geschnitten sein? Insekten und Vögel sollten dort unbedingt noch einen Rückzugsort finden. Dass Pestizide nicht eingesetzt werden sollten, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Alleine das hilft schon, die Artenvielfalt zu erhalten.

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