Süddeutsche Zeitung

Reservierter Parkplatz in Rathausnähe:Ein Auto für alle

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Die Werbegemeinschaft startet gemeinsam mit einem Autohaus ein Carsharing-Projekt in Hallbergmoos

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Es geht ganz einfach: Die Mazda-Carsharing-App auf sein Smartphone laden, ein Profil an- und Führerscheindaten sowie Rechnungsadresse hinterlegen, und die Fahrt mit dem ersten Gemeinschafts-Auto von Hallbergmoos kann beginnen. Möglich gemacht haben das die Werbegemeinschaft "Hallbergmoos in Aktion" und ein Neufahrner Autohaus. Im Rathaus war man angetan und hat gleich direkt gegenüber einen Gratis-Parkplatz zur Verfügung gestellt, der fortan für das erste Carsharing-Auto reserviert ist. Am Freitagmorgen ist das Fahrzeug der Öffentlichkeit präsentiert worden.

"Es gibt bei uns noch keinen Verein, der als Betreiber von Carsharing auftreten könnte, deshalb sind wir froh, dass es jemand tut", sagte Bürgermeister Harald Reents (CSU) bei der Präsentation. Die Idee hatte die Hallbergmooser Werbegemeinschaft, deren Vorsitzender Heiko Schmidt die Motivation dafür so erklärte: "Wir wollen signalisieren, es bewegt sich was in Hallbergmoos". Ein Auto, das sich mehrere Personen teilen, sei außerdem ein Beitrag für den Klimaschutz. Er sei mit seiner Idee an Aylin Saurer, die geschäftsführende Gesellschafterin des gleichnamigen Autohauses in Neufahrn, herangetreten, weil ihm bekannt war, dass das Autohaus Saurer auch beim Neufahrner Carsharing-Projekt mitwirke. Sie sei an einer Expansion nach Hallbergmoos interessiert gewesen, und so habe man die Sache umgesetzt.

Als Betreiber fungiert ein Kooperationspartner von Mazda. Er stellt auch die App zur Verfügung, kümmert sich um Abrechnung und Buchungssystem. Anmelden kann man sich unter www.mazda-carsharing.de. Im Neufahrner Autoshaus finden auch Wartung und Reparatur statt, wie Aylin Saurer erklärte. Für sie ist es nicht das erste Auto, das man einem Carsharing zur Verfügung stellt. Auch das zweite Neufahrner Gemeinschaftsauto kommt von ihr. Der Betreiber dort habe kein zweites Auto zur Verfügung stellen wollen. Bei dem Fahrzeug handele es sich zwar nicht um ein Elektroauto, das komme erst Ende des Jahres auf den Markt, aber immerhin um einen umweltfreundlichen Benzin-Automatik-Wagen.

Autoschlüssel kann man übrigens keine verlieren beim ersten Hallbergmooser Gemeinschaftsauto. Es lässt sich nach dem Installieren der App mit dem Smartphone öffnen, auch für Digital-Laien machbar mit dem Symbol eines geöffneten oder geschlossenen Schlosses. Über die App sehen die Nutzer auch, ob der Wagen, der stets wieder auf seinem Parkplatz am Graf-Hallberg-Platz abgestellt werden muss, in der gewünschten Zeit verfügbar ist. Hier meldet man darüber hinaus Schäden am Auto.

An Kosten kommen auf die Nutzer neben der einmaligen Registrierungsgebühr von 15 Euro weitere 1,25 Euro je 15 Minuten hinzu. Eine Stunde kostet fünf Euro, ein Tag 55 Euro, zuzüglich 0,25 Cent pro gefahrenem Kilometer. Dafür ist das Tanken kostenfrei, bezahlt wird mit einer im Auto liegenden Tankkarte. Wer bereits Kunde des Bahn-Mobilitätsdienstes Flinkster ist, kann das Hallbergmooser Carsharing-Auto über die Flinkster-App buchen.

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Quelle:
SZ vom 15.06.2019
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