Süddeutsche Zeitung

Reine Ipad-Klasse:"Es kommt gut an"

Referatsleiterin zieht positive Zwischenbilanz für einen Modellversuch am Josef-Hofmiller-Gymnasium in Freising

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das Josef-Hofmiller-Gymnasium (Joho) in Freising hat mit Beginn dieses Schuljahres einen Modellversuch mit einer reinen Ipad-Klasse gestartet. Wie das abläuft, darüber wurden die Mitglieder des Schul-und Kulturausschusses in ihrer Sitzung am Dienstag genauer informiert. "Was wir bereits jetzt wissen, es kommt gut an", sagte dazu die zuständige Referatsleiterin Helga Schöffmann. Bereits in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 werden die Kinder an die Nutzung von digitalen Endgeräten im Unterricht herangeführt. Hierfür stünden der Schule Klassensätze mit Ipads zur Verfügung, die stundenweise für den Unterricht ausgegeben werden.

Ab der Jahrgangsstufe 8 sollen die Schüler dann vermehrt das Ipad im Unterricht und zu Hause nutzen. Die Schulbücher würden als E-Books angeschafft, so Helga Schöffmann, und stünden auf den Tablets zur Verfügung. Hierfür leihen die Schüler momentan das Ipad noch von der Schule aus. Die Stat Freising als Sachaufwandsträger erstellt dazu eine Leihvertrag.

Wenn das Model Akzeptanz bei den Schülern und Eltern finden sollte, soll es vom Schuljahr 2022/23 fortgeführt werden und zugleich soll eine weitere 8. Klasse als Ipad-Klasse dazukommen. Das soll sich dann bis zum Schuljahr 2023/24 steigern. Dann wären der Ipad-Klassen - je eine in Klasse 8, Klasse 9 und Klasse 10 - an der Schule. Sollte sich der Modellversuch als erfolgreich erweisen und alle Klassen mit Ipads ausgerüstet werden, muss man sich natürlich überlegen, was das kostet und wie das finanziert werden soll. Wenn das Modellprojekt ab dem Schuljahr 2022/23 für alle Klassen in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 laufend weitergeführt werde, erfolge die Ausleihe der Ipads gegen eine Gebühr in Höhe von 13 Euro im Monat für die Dauer von elf Schulmonaten, rechnete Helga Schöffmann erste Überlegungen vor. Nach einer Nutzungsdauer von drei Schuljahren werde das Gerät mit Anschaffungskosten in Höhe von 429 Euro über die Gebühr durch die Eltern mitfinanziert. Das Gerät soll dann am Ende der drei Jahre in den Besitz des Schülers übergehen.

Bei diesem Ipad-Modellversuch gibt es aber auch noch viele Fragezeichen. So muss erst abgewartet werden, ob die Schüler mit dem Ipad, das sie von der Schule bekommen, auch pfleglich umgehen und ob sich alle Eltern auch die monatliche Gebühr in Höhe von 13 Euro leisten können, oder ob gegebenenfalls dafür Fördertöpfe angezapft werden müssen. Auch muss geklärt werden, was die digitalen Bücher kosten. Eine erste Bilanz will das Joho dann zu Jahresende ziehen.

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Quelle:
SZ vom 23.09.2021
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