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Demograffics in Freising:Die steile Karriere des "rappenden Germanen"

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Demograffics-Frontmann Maniac sog mit zwölf Jahren Lifestyle und Sprache der USA in sich auf. Der Regensburger soll mittlerweile der beste Rapper Deutschlands sein. Dass er sich von der übrigen Musikszene abhebt, zeigt er auf dem Uferlos.

Von Rebecca Seeberg, Freising

Wenn der Demograffics-Frontman Maniac über sein Musikgeschäft erzählt, spricht er von "new material", "fresh" oder "gesampeltem boombap", würzt das Ganze mit einer ordentlichen Note Bayerisch und gibt dem Ganzen noch eine Prise Humor hinzu. An diesem Samstag, 16. Mai, tritt der bekannte Rapper um 20.30 Uhr im Freisinger-Bank-Zelt auf dem Uferlos auf. Der braunhaarige Lockenkopf redet in tiefstem oberpfälzischem Dialekt, doch rappt er in lupenreinem Englisch. Denn Maniac, gebürtig Achim Schneemann, kommt aus Regensburg, verbrachte aber die prägenden Jahre seiner Kindheit und Jugend in North Carolina. In den USA, im Mutterland des Hip Hop, saugte er Lifestyle samt Sprache in sich auf und fand im Alter von zwölf Jahren zu seiner Leidenschaft, dem Rappen.

Maniac, bester Rapper der Republik

Mit einem Reim-Handwerkszeug im Gepäck, "von dem andere englisch rappende Germanen nur träumen können", so steht es im Programm, kehrte er nach Deutschland zurück. Hier legte er zusammen mit DJ Rufflow eine steile Karriere hin. Er wird mittlerweile oft als bester Rapper der Republik bezeichnet. Mit seinem Ziel, unabhängige Musik für "real Heads" zu schaffen, sticht das "Ein-DJ-Ein-MC-Gespann aus dem HipHop-Einheitsbrei heraus und ist damit fast zehn Jahre lang erfolgreich unterwegs. So legt Maniac großen Wert auf die Themen seiner Texte, die er oft autobiografisch gestaltet. Demograffics Energie geladene Tracks "klingen deshalb so professionell", so Spiegel-Online, "weil's eben Profis sind."

Gut, besser, begnadet: Auftritt mit Tribes of Jizu

Das neue Album "Extra Cheese", hat die Crew mit der HipHop-Band Tribes of Jizu aufgenommen, die ebenfalls aus Regensburg stammt. Zusammen beweisen sie, dass die Beats nicht aus der Box kommen müssen, wie es bei MCs gängig ist, sondern von einer Live-Band gespielt werden können. Auf dem Uferlos-Festival werden Demograffics und Tribes of Jizu ebenfalls im Doppelpack auftreten, denn zusammen mit "der begnadetsten Hip Hop-Band - straight out of Bavaria", so sind sie im Programm angekündigt, "sind die Demograffics am stärksten."

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Quelle:
SZ vom 16.05.2015
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