Reden wir über:Meisterkurs für junge Talente

Reden wir über: Peter Spanrad ist stellvertretender Schulleiter am Camerloher-Gymnasium.

Peter Spanrad ist stellvertretender Schulleiter am Camerloher-Gymnasium.

(Foto: Marco Einfeldt)

Peter Spanrad schwärmt von den Leistungen der Camerloher-Schüler

Interview Von Eva Zimmerhof

Eigentlich sind Meisterkurse nur etwas für Musikstudenten, die dabei von einem Profimusiker lernen. In Freising gibt diese besondere Form der Berufsvorbereitung, organisiert von der Städtischen Musikschule und dem Camerloher-Gymnasium, auch für talentierte Schüler. Peter Spanrad, stellvertretender Schulleiter am Camerloher-Gymnasium berichtet über den fünften Freisinger Meisterkurs, der in der vergangen Woche stattfand - und was die Schüler dafür erfüllen mussten.

SZ: Der Meisterkurs am Camerloher ist mittlerweile eine kleine Tradition. Worin hat sich der diesjährige Meisterkurs von den vorangegangenen unterschieden?

Spanrad: Die Anfragen für eine Teilnahme steigen deutlich. Das Interesse ist sehr groß, von Ulrich Vogel, dem Dekan der Weimarer Musikhochschule, unterrichtet zu werden. Wir sind sehr dankbar, dass er dazu jedes Jahr extra nach Freising kommt. Mittlerweile wird er auch von Franz Scheurer, dem Freisinger Violinisten im Symphonieorchester des BR, unterstützt.

Normalerweise richten sich Meisterkurse an Musikstudenten. Wie kam es dazu, einen solchen Kurs für Schüler anzubieten?

Die Idee kam von Maria Lintl, deren Tochter Raffaela hier ebenfalls zur Schule gegangen ist. Heute ist sie als Sopransängerin erfolgreich. Maria Lintl meinte, dass es gut wäre, schon als junger Mensch eine Vorstellung davon zu bekommen, was eine Berufswahl in diesem Bereich bedeutet. Sie hat sich an Professor Vogel, bei dem ihre Tochter studiert hat, gewandt.

Was muss ein Schüler können, um teilnehmen zu dürfen?

Er muss auf jeden Fall schon bei kleinen Konzerten sein außergewöhnliches Talent bewiesen haben, am besten auch mit Soloauftritten. Und er muss mit dem Gedanken schwanger gehen, einen Beruf ergreifen zu wollen, der mit Musik zu tun hat. Zu jedem Kurs werden etwa ein Dutzend Schüler zugelassen. Eine Aufnahmeprüfung gibt es aber nicht.

Welche Fragen an die professionellen Musiker brennen den Schülern besonders unter den Nägeln?

Es kommen dabei weniger Fragen von den Schülern. Stattdessen schaut sich Professor Vogel das Musizieren der Schüler an und versucht, mit ihnen in den vier Tagen gemeinsam ihr Spiel zu optimieren, durch Feinarbeit und Interpretation. Damit es noch besser, professioneller wirkt. Das ist mühevolle Kleinarbeit. Beide Dozenten gehen mit den Schülern professionell und einfühlsam um. Die Schüler haben sich hinterher diesmal gleich mehrfach bedankt.

Konzerte am Camerloher gelten in der Regel als gelungen. Ihr Eindruck vom Abschlusskonzert des Meisterkurses in wenigen Worten?

Außergewöhnlich. 70 Minuten lang ein Highlight nach dem anderen. Ein Solokonzert von den Besten! Es ist schon außergewöhnlich, dass wir in Freising so junge Leute haben, die auf diesem hohem Niveau spielen.

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