Reden wir über:Engpässe beim Rufbus

Reden wir über: Der Vorsitzende des Rufbus-Trägervereins "SubfuR e.V." Simon Schindlmayr.

Der Vorsitzende des Rufbus-Trägervereins "SubfuR e.V." Simon Schindlmayr.

(Foto: Marco Einfeldt)

Verein sucht Fahrer, um das Angebot beibehalten zu können

Das Angebot des Rufbusses ist bei Freisinger Jugendlichen beliebt. Vor allem an abgelegeneren Orten ist der Bus die einzige Möglichkeit, abends oder nachts nach Hause zu kommen. Doch die schwindende Zahl an ehrenamtlichen Fahrern gefährdet das Projekt. Die SZ Freising hat mit Simon Schindlmayr (), dem Vorsitzenden des Trägervereins "SubfuR e.V.", über das Projekt gesprochen.

SZ: Was genau ist denn der Rufbus?

Simon Schindlmayr: Der Rufbus ist ein Beförderungsangebot für junge Menschen im Landkreis Freising, das heißt, Menschen unter 26 Jahren. Wir fahren den Wochenend- und Freizeitverkehr, also Freitag und Samstagabend außerhalb der Schulferien, so dass Jugendliche sicher zur Party und wieder nach Hause kommen.

Was unterscheidet den Rufbus von einem Taxi?

Der Rufbus hat grundsätzlich ganz andere Strukturen, wir arbeiten mit Ehrenamtlichen, unsere Preise sind deswegen günstiger. Und der Rufbus wird gefördert vom Landkreis. Außerdem fährt er keine direkte Strecke von A nach B. Wenn also jemand anruft und sagt: "Ich brauche eine Fahrgelegenheit", dann füllen wir den Bus auch auf. Das heißt, wenn Umweg gefahren werden muss, damit man jemand noch mitnehmen kann, dann machen wir das auch.

Welche Personen nutzen das Angebot?

Der Großteil der Zielgruppe ist zwischen 16 und 20 Jahre, also Leute die selbst noch keinen Führerschein haben oder ihren gerade erst gemacht haben und noch nicht selber fahren wollen oder dürfen.

Wer kann Fahrer werden?

Grundsätzlich kann jeder mit einem Personenbeförderungsschein Fahrer werden. Ab 21 Jahre kann man den machen. Für diesen Schein ist keine Prüfung nötig. Man macht einen Gesundheitscheck beim Arzt und es wird geschaut, dass man nicht zu viele Punkte in Flensburg hat.

Wie ist das Projekt entstanden?

Es wurde beschlossen, ein Angebot für die Jugendlichen zu schaffen, damit diese am Wochenende sicher transportiert werden können und nicht trampen müssen, bei Angetrunkenen mitfahren, oder am Ende selbst angetrunken fahren. Wir haben im Landkreis Pfaffenhofen ein ähnliches Projekt gefunden und das auf den Landkreis übertragen. Was aber ganz wichtig ist: Wir brauchen dringend neue ehrenamtliche Helfer, weil wir uns sonst überlegen müssen, das Projekt einzustellen. Mit unserer aktuellen Helferzahl ist das nicht mehr dauerhaft machbar. Wir können jetzt schon die Anfragen nicht bedienen, die wir von den Kunden bekommen, wir sind dringend auf weitere Unterstützung angewiesen. Wir haben schließlich Fahrer und Beifahrer, die sind beide ehrenamtlich, und für beide Stellen brauchen wir dringend weitere Freiwillige.

Sie haben gerade gesagt Fahrer und Beifahrer. Warum Beifahrer auch noch?

Der Beifahrer ist für die Sicherheit im Bus und für den Kontakt zur Zentrale zuständig, damit sich der Fahrer nur aufs Fahren konzentrieren kann.

Wie viele Fahrer beschäftigen Sie?

Wir haben so gut 30 Fahrer momentan.

Mit wie vielen Bussen fahren Sie?

Wir setzen zur Zeit zwei Busse ein, wobei wir einen eigenen haben und einen anmieten.

Wo können sich Leute melden, die gerne ehrenamtlich Fahrer werden möchten?

Die können gerne auf unserer Internetseite vorbeischauen, da kann man sich direkt anmelden, www.rufBUS-Freising.de, da stehen auch unsere Kontaktdaten. Darüber kann man uns im Normalfall gut erreichen. Den Rufbus kann man freitags und samstags außerhalb der Schulferien von 19 bis 2 Uhr nachts unter der Nummer 0 81 61/60 05 00 anfordern.

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