Reden wir über:Die richtigen Hebel ziehen

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(Foto: privat)

Michael Firlus rechnet mit Stichwahl bei SPD-Doppelspitze

Interview von Paulina Gastl

Bis zum 25. Oktober haben Mitglieder der SPD noch die Möglichkeit, ihre Stimme für die neue SPD-Doppelspitze abzugeben. Sie haben die Wahl zwischen sechs Kandidatenduos. Stimmberechtigt sind darunter viele Jusos, Mitglieder der Jugendpartei. Die SZ hat mit dem Freisinger Juso-Mitglied Michael Firlus gesprochen.

SZ: Viele Menschen sind aktuell der Meinung, dass die SPD zum Scheitern verurteilt ist und dass auch eine neue Spitze daran nichts ändern könne. Wie sehen Sie das?

Firlus: Das Grundprogramm der SPD ist aktuell und die Partei bietet effektive Lösungsansätze für soziale Probleme und Klimaschutz an. Werden jetzt die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt, wird die Partei nicht scheitern.

SZ: Was würden Sie sich von der neuen Spitze wünschen?

Firlus: Mehr Klimaschutz! Das Klimapaket der GroKo reicht keinesfalls aus und sollte nicht als "großer Erfolg" betitelt werden, denn das ist es nicht, auch wenn es ohne die SPD wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen wäre. Wenn nicht noch mehr ausgehandelt werden kann, muss man die Beendigung der aktuellen Regierung ernsthaft in Betracht ziehen.

SZ: Bei welchen Kandidaten sehen Sie aktuell die besten Chancen?

Firlus: Die sehe ich bei dem Duo von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans. Die beiden haben Charakter und wirken überaus glaubwürdig. Esken hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie aus eigener Überzeugung handelt und nicht immer der Fraktion folgt, das macht sie authentisch. Das Duo der beiden symbolisiert eine frische, neue Richtung und deckt gleichzeitig ein großes politisches Spektrum ab.

SZ: Sofern keines der sechs Duos eine einfache Mehrheit erhält, wird es im November eine Stichwahl geben. Glauben Sie, dass es zu der Stichwahl kommen wird?

Firlus: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Ich glaube, kein Duo wird mehr als 50 Prozent im ersten Durchgang erzielen. Stattdessen wird es zu einer Stichwahl zwischen einem eher konservativen Duo, so wie dem von Olaf Scholz und Klara Geywitz und einem progressiven Duo wie mit Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans kommen. Mit dieser Stichwahl wird sich auch die Zukunft der GroKo entscheiden.

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