Reden wir über:Bier gibt es erst am Morgen

berger

Wolfersdorfer Stockschützentreten zum Nacht-Marathon an.

(Foto: privat)

In Wolfersdorf treten die Stockschützen zum Nacht-Marathon an

Interview von Sophie Vondung

Josef Berger ist der Zweite Vorsitzende der Stockschützen Wolfersdorf. Bei dieser Sportart geht es darum, die runden Stöcke möglichst nah an das Ziel, die sogenannte Daube, zu befördern. Zurzeit fiebern Berger und seine Mannschaft auf ein besonderes Ereignis hin: Denn zehn Moarschaften kommen an diesem Samstag, 1. August, zu einem Marathon-Nachtschießen nach Wolfersdorf. Das Event startet um 20 Uhr mit einem gemeinsamen Spanferkel-Essen. Im Morgengrauen werden schließlich die Sieger bei einem Weißwurstfrühstück gekürt.

SZ: Kann man denn noch zielen, wenn man gerade Spanferkel gegessen und Bier getrunken hat? Josef Berger: Die Sportler müssen ihren Bierkonsum natürlich im Rahmen halten. Die trinken vor den Spielen eher Wasser. Bier gibt's dann am Morgen, wenn der Marathon dem Ende zugeht. Auch beim Spanferkel-Essen ist es nicht so schlau, sich vor dem Wettbewerb den Bauch vollzuschlagen. Richtig satt essen können sich da noch eher die Zuschauer, für die es auch eigentlich gedacht ist.

Wie halten sich die Spieler die ganze Nacht wach?

Natürlich in erster Linie durch die Spannung, die das Turnier mit sich bringt. Beschäftigt sind die Spieler auch die ganze Zeit, alleine die Vorrunde umfasst neun Spiele und die Rückrunde dann noch einmal fünf. Um Mitternacht herum gibt es eine große Pause und alle freuen sich natürlich auf den Sonnenaufgang, wenn dann endlich ein Sieger feststeht und das Weißwurstfrühstück losgeht.

Was ist das Spannende an einem Stockschützen-Wettbewerb?

Stockschießen ist ein Mannschaftssport, das heißt, alleine kann man da nichts erreichen. Man versucht, mit seiner Mannschaft so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Dabei muss man immer an sich glauben. Wenn man das Ziel sieht und sich denkt: "Hoffentlich treffe ich das", dann wird nichts daraus. Gab es in den Vorjahren auch Zuschauer, die die ganze Nacht durchgehalten haben? Die Zuschauer bleiben meistens nur bis Mitternacht, viele kommen dann um fünf in der Früh wieder zum Weißwurstfrühstück. Wer die ganze Nacht durchhält, sind größtenteils Vereinsmitglieder. Auch die ehemaligen Wolfersdorfer Mitglieder kommen immer wieder gerne zum Anfeuern. Und der Verein mit der weitesten Anreise, unsere Freunde aus Dellach in Österreich, bringen natürlich auch ihren Fanklub mit.

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