Reaktionen der Freisinger:"Eine der fußgängerunfreundlichsten Städte"

Die Entscheidung des Freisinger Stadtrats stößt in den sozialen Medien weitgehend auf Unverständnis

Von Thilo Schröder, Freising

Die Stadtratsentscheidung gegen die sofortige Einführung einer Fußgängerzone in der Innenstadt stößt in den sozialen Medien weitgehend auf Unverständnis. Während die einen gerne alle Autos verbannt sähen, auch parkende, stören sich die anderen an Radfahrenden. Freising sei eine fußgängerunfreundliche Stadt, wird kritisiert. Man erinnert daran, dass das Thema Fußgängerzone schon seit Jahrzehnten auf der Agenda stehe. Konstruktive Vorschläge gibt es auch.

"Eine Fußgängerzone ohne andere Verkehrsteilnehmer würde Freising bereichern", glaubt Instagram-Nutzer Thomas Blö. "Stoppt die Autos, mit Kleinkind ist ein Spaziergang durch die Stadt zurzeit schwer", klagt aussieyogibear. Eine Fußgängerzone wäre "ein Riesengewinn für die Geschäfte", ist Gerhard Schütz, via Facebook, überzeugt. "Ich finde es furchtbar und wünsche mir seit Langem eine autofreie Fußgängerzone!!", schreibt Sabine Wi bei Instagram. Auch Instagram-Nutzer masterptb schreibt von einer "falschen Entscheidung" des Stadtrats.

"Das in der Regel zu schnelle Fahren und Wildparken muss möglichst schnell ein Ende finden", fordert via Instagram Johannes Stopfer. Dominikus Sahlmüller dazu via Facebook: "Wenn die Verkehrsregeln eingehalten würden, bräuchte es die Diskussion nicht. Und wer glaubt, dass sich die Radfahrer in einer Fußgängerzone an mehr Regeln halten, kann mich ja mal in München in der Schützenstraße besuchen..." Einen Lösungsvorschlag hat die Betreiberin des Instagramkanals anmutigleben: "Fußgängerzone mit Ausnahme Lieferverkehr 5 bis 7 Uhr und ab 19 Uhr, ähnlich Leipziger Innenstadt".

Der Stadtrat hat eine Entscheidung über die Fußgängerzone für zwei Jahre vertagt. Nutzer Harald Heinrich kommentiert hierzu auf Facebook: "Na, dann halt weitere zwei Jahre Chaos in der Hauptstraße; wie lange will der leider überwiegende Teil des Stadtrats da noch zusehen und immer wieder neu bewerten? Das Thema steht seit den frühen 70er Jahren auf der Agenda, langsam wird es Zeit (...) Noch ist es faktisch eine für Autofahrer unattraktive Sackgasse, aber wenn erst mal der Umbau vollendet und alle Zufahrten offen sind, wird das eine schöne PS-Promeniermeile werden." CSU-Stadtrat Jürgen Mieskes verteidigt die Entscheidung: "Der Stadtrat hätte bis auf eine Fraktion (nein, nicht die CSU) dem Antrag zugestimmt. Die Vertagung wurde deshalb beschlossen, weil die sich nahezu monatlich ändernde Baustellensituation und Zufahrten mehr Verwirrung gestiftet hätten, zudem hätte es dauernd Ausnahmegenehmigungen benötigt." Antwort darauf von Robert Peyr: "Unser Freising ist eine der fußgängerunfreundlichsten Städte. Autofahrer und seit einigen Jahren auch die Radfahrer sind die Gewinner. (...) Fußgängerzonen sind dann wenigstens ein Ort, an dem man ungestört flanieren könnte."

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