Nach den Schnee- und Regenfällen über die Weihnachtsferien riskiert es die Gemeinde Eching auf ihrer Rathausbaustelle nicht mehr, ohne Grundwasserhaltung zu arbeiten. Aus Kostengründen hatte sich der Gemeinderat zunächst entschieden, Vorkehrungen gegen ein mögliches Aufkommen von Grundwasser in der Baustelle nur auf stand-by vorzusehen. Den potenziellen Handlungsbedarf sieht das Rathaus allerdings jetzt gegeben, und so wird das Leitungsnetz zum Abpumpen des Wassers jetzt installiert.
Durch die Schnee und die Regen sei der Grundwasserpegel seit Jahresbeginn schon um 27 Zentimeter angestiegen, berichtete Bürgermeister Sebastian Thaler im Bauausschuss des Gemeinderats. Der Puffer zu der Marke, bei der man die Freilegung aktivieren wollte, ist damit auf nur mehr 13 Zentimeter geschmolzen. "Aktuell ist davon auszugehen, dass wir die Wasserhaltung brauchen", sagte Thaler. Vorgesehen ist, das Wasser von der Baustelle an der Hauptstraße über ein oberirdisches Rohrnetz in den Pfarrgarten an der Roßbergerstraße zu leiten, wo es versickern kann. Die Rohre würden von der Baustelle aus durch die Tiefgarage geführt und dann oberirdisch, wobei über Wege kleine Rohrbrücken angelegt werden sollen. Vorgesehen sind Kosten von 110 000 Euro. Durch die Rückstellung zunächst wollte sich die Gemeinde an die 70 000 Euro sparen.
Der "Verein zur Verbesserung der Wohn- und Grundhochwasserverhältnisse" hat bereits Alarm geschlagen, dass durch diese Maßnahmen auf der Rathausbaustelle eine Reihe von Häusern in Eching Grundwasserprobleme bekommen könnten. Dies hat der Bürgermeister zurückgewiesen. Die Gemeinde habe ihre geplante Wasserhaltung durch ein Gutachten absichern lassen und demnach könnten lediglich zwei unmittelbar angrenzende Anwesen an der Roßbergerstraße betroffen sein. Der Vereinsvorsitzende Heinz Müller-Saala empfahl allen Hausbesitzern in den betroffenen Bereichen, ihr Kellergeschoss zu beobachten.