KranzbergAber bitte mit Radweg

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Wird der Ausbau des Radwegenetzes bei der Brückensanierung nicht gleich mitgedacht, wäre das ein Schildbürgerstreich, sagt der Allershausener SPD-Gemeinderat und Dritte Bürgermeister Josef Lerchl.
Wird der Ausbau des Radwegenetzes bei der Brückensanierung nicht gleich mitgedacht, wäre das ein Schildbürgerstreich, sagt der Allershausener SPD-Gemeinderat und Dritte Bürgermeister Josef Lerchl. (Foto: Johannes Simon)

Wenn der Landkreis die Brücke über den Amper-Werkkanal bei Hagenau saniert, sollte dort auch an die Radfahrer gedacht werden, fordern die Gemeinden Kranzberg und Allershausen – und bekommen Unterstützung von der SPD-Kreistagsfraktion.

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Brücke über den Amper-Werkkanal bei Hagenau muss in den kommenden Jahren saniert werden – nach Möglichkeit mit einer Radspur. Dafür setzen sich die beiden Gemeinden Kranzberg und Allershausen ein und bekommen dabei Unterstützung von der SPD-Kreistagsfraktion. Denn an der Kreisstraße FS 24 bei Hagenau könnte damit eine Lücke im Radwegenetz des Landkreises geschlossen werden. Für Josef Lerchl, SPD-Mitglied und Dritter Bürgermeister von Allershausen, wäre es ein „Schildbürgerstreich“, wenn hier nicht an die Radfahrer gedacht würde.

Die SPD-Kreisräte machten sich vor Kurzem bei einem Ortstermin ein Bild von der Situation. Die Brücke über den Werkkanal liegt zwischen der Ortschaft Hagenau und der Kreuzung mit der FS 6. Direkt hinter ihr zweigt ein Feldweg ab, der Teil einer durchgehenden Radwegeverbindung zum Gewerbegebiet in Oberallershausen mit seinen Einkaufsmärkten werden könnte. Die sechs Kilometer lange Verbindung zwischen der Kreisstraße FS 6 und der Autobahn ist auch im „Radverkehrskonzept light“ aufgeführt, das die Gemeinden Kranzberg und Allershausen in Auftrag gegeben haben. Zudem zählt sie zu den Projektideen der Internationalen Bauausstellung (IBA) zur Mobilität in der Metropolregion München, für die es Zuschüsse geben könnte.

Seit vielen Jahren bemüht sich Allershausen um einen Radweg an der viel befahrenen FS 6, denn die Straße ist vor allem für Radfahrer und Radfahrerinnen mit Kindern sehr gefährlich. Doch immer wieder gab es Probleme bei Verhandlungen mit den Grundbesitzern. Mehr als 80 Prozent der Flächen seien mittlerweile gesichert, sagt Lerchl. Zudem gebe es für neue Radwege Zuschüsse von bis zu 80 Prozent. Über die Kanalbrücke geht es dann auf der FS 24 weiter über Hagenau in Richtung Kranzberger See.

Was die Brücke betrifft, hat sich nun die SPD-Kreistagsfraktion eingeschaltet. In einer Anfrage an den Landrat will sie wissen, ob bei der Sanierung ein Radweg vorgesehen ist. Die Auffahrten sollten asphaltiert werden, heißt es in dem Schreiben. Vorausschauend sollte in jedem Fall bereits jetzt eine sichere Brückenpassage für Radfahrer über den Werkkanal „mitgedacht und vorbereitet werden“, auch wenn ein Radweg entlang der FS 24 bisher nicht oberste Priorität habe.

Auch wollen die SPD-Kreisräte wissen, ob das Radkonzept light der beiden Gemeinden im Landratsamt überhaupt bekannt sei. Damit ließe sich vom nördlichen Ortsrand von Leonhardsbuch in Richtung FS 24 „auf bestehenden, schwach ausgebildeten Wegen“ entlang der A 9 ein Radweg womöglich schneller und kostengünstiger realisieren als, wie bisher vom Landkreis vorgesehen, direkt neben der FS 6.

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