Protest:Wandern gegen den Flächenfraß

Kritiker setzen Zeichen gegen Erweiterung von Gewerbegebiet

Mit dem neuen Flächennutzungsplan will die Gemeinde Kranzberg die Möglichkeit schaffen, das Gewerbegebiet am westlichen Ortsrand deutlich zu erweitern. Doch die Kritik an diesen Plänen verstummt nicht, auch mehrere der Grundbesitzer dort sind strikt dagegen. Sie wollen den Grünzug im Ampertal zwischen der Autobahn und den bestehenden Gewerbeflächen erhalten, fühlen sich aber von der Aufnahme der Flächen in das Planwerk unter Druck gesetzt. Am Samstag, 26. Januar, laden sie zu einer Protest-Winter-Naturwanderung ein.

Zwei bis drei Stunden soll der Spaziergang dauern, um ein Zeichen gegen den "Flächenfraß" und die Zerstörung eines Teils des Landschaftsschutzgebiets zu setzen, wie Georg Kißlinger, einer der Organisatoren, sagt. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Ende der Flurstraße, an der Einmündung der Straße Am Amperkanal.

In Kranzberg wird derzeit der Flächennutzungsplan überarbeitet, der das Entwicklungspotenzial für die kommenden Jahre aufzeigen soll. Zur Erweiterung des Gewerbegebiets ist am westlichen Ortsrand eine Fläche von etwa 6,6 Hektar vorgesehen. In ihren Stellungnahmen zum Vorentwurf haben auch Verbände und Behörden Bedenken geäußert. Der Bund Naturschutz moniert beispielsweise, dass der regionale Grünzug im Ampertal belastet würde und verweist auf den Verlust einer Tierwanderlinie, auf das Durchschneiden von Lebensräumen und die Absperrung des wichtigen Frischluftstroms im ohnehin schon eingeengten Ampertal.

Auch die Regierung von Oberbayern hebt die "überregionale Klimaachse" und deren Bedeutung als Transportbahn für Frischluft hervor. Die Gemeinderäte halten dagegen, dass das ursprünglich mehr als elf Hektar große Areal bereits deutlich reduziert worden sei. In der nächsten Runde des Genehmigungsverfahrens für den Flächennutzungsplan können die Beteiligten erneut ihre Einwände vorbringen.

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