Friedlicher Protest:Klimaaktivisten ketten sich am Flughafen an

Eineinhalb Stunden lang haben Aktivisten von "Extinction Rebellion" friedlich im Terminal zwei am Flughafen protestiert. (Foto: Thomas Vonier)

"Extinction Rebellion" prangert Umweltbelastung durch Kurzstreckenflüge an.

Von Petra Schnirch, Flughafen

Aktivisten der Bewegung "Extinction Rebellion" haben am Sonntagmittag im Terminal zwei des Flughafens eineinhalb Stunden lang gegen Kurzstreckenflüge protestiert - mit Gesang und unter Wahrung der Corona-Sicherheitsabstände. Sechs von ihnen ketteten sich in einer Reihe zusammen mit Gepäckwagen aneinander, andere brachten über der großen Abflugtafel ein Transparent an, sie waren teilweise als Insekten verkleidet. Auf dem Banner stand: "Komm mal runter! Kein Mensch braucht Kurzstreckenflüge".

Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz gefordert

Diese machten 30 Prozent des gesamten Flugverkehrs am Münchner Airport aus, heißt es in einer Pressemitteilung von "Extinction Rebellion" zu der Aktion, obwohl die Strecken klimafreundlicher zurückgelegt werden könnten. Das trage erheblich "zum riesigen und schädlichen CO₂-Fußabdruck Deutschlands bei. "Kerosin bleibt nach wie vor steuerfrei und der zukunftsfeindliche Flug-Wahnsinn wird noch auflagenfrei durch Milliarden-Hilfspakete subventioniert", kritisiert die Meeresbiologin Susanne Egli, die sich bei "Extinction Rebellion" engagiert, laut der Pressemitteilung. "So können Klimaziele unmöglich eingehalten werden." Es bleibe keine andere Wahl mehr, "als sich vehement für Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz einzusetzen".

Der Protest der insgesamt 18 Klimaaktivisten verlief nach Angaben der Polizei lautstark, aber friedlich. Der Flugverkehr sei nicht beeinträchtigt worden, für Passagiere habe keine Gefahr bestanden. Die nicht genehmigte Aktion startete um 11 Uhr, die Polizei setzte ein Ultimatum bis 12.30 Uhr, bis dahin sollte die Demonstration aufgelöst werden, was dann auch geschah.

© SZ vom 17.08.2020 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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