Agora-Natura, ein Online-Marktplatz für zertifizierte Naturschutzprojekte, bietet aktuell zwei Projekte im Landkreis Freising zur Unterstützung an. Dabei stehen der Vogel- und der Moorschutz im Vordergrund. Über diese Plattform können sich Menschen in ihrer Region aktiv für den Naturschutz einsetzen und gemeinschaftlich Naturschutzflächen schaffen. Der Landschaftspflegeverband Freising will damit, zusammen mit dem Familienbetrieb Bartl, einen Beitrag leisten, die Naturlandschaft zu erhalten und zu pflegen.
Das erste Freisinger Projekt liegt im Bachinger Moos. Dort soll ein Refugium für stark gefährdete heimische Vogelarten, wie Kiebitz, Feldlerche und Braunkehlchen, realisiert werden. In der modernen Agrarlandschaft findet sich für die Wiesenbrüter kein geeigneter Lebensraum, der zusätzlich genügend Nahrung für die Vogelarten spendet. Durch eine gezielte Frühjahrsbeweidung des Grünlandes mit Murnau-Werdenfelser-Rindern und Schafen soll ein zur Brutzeit günstiger Wechsel aus Bereichen mit kurzen und langen Gräsern geschaffen werden. Die 1,64 Hektar große Fläche liegt in der Nähe des Stadtgebiets Freising und könne durch eine Förderung zukünftig von vielen Menschen erlebt werden, heißt es auf der Plattform.
Das zweite Projekt soll eine große Weidefläche schaffen und zeigen, dass eine weniger intensive Beweidung eine naturschutzfachlich hochwertige Nutzung für nasse Moore darstellen kann. Die wenig genutzten Grünlandflächen, mit eine Größe von insgesamt 3,9 Hektar, sind bereits feucht und eignen sich für eine weitere Vernässung. Auch dort sind für die Beweidung die gefährdeten Haustierrassen Murnau-Werdenfelser-Rinder und Waldschafe vorgesehen. Für Investoren und Besucher soll im Projektzeitraum ein jährlicher Pressetermin mit Weideauftrieb stattfinden. Naturschützer können mit einer finanziellen Spende über den Online-Marktplatz von Agora-Natura sowohl Flora und Fauna in Freising schützen als auch einen positiven Beitrag zur Biodiversität leisten, heißt es in der Mitteilung.
Die Finanzierung der jeweiligen Projekte funktioniert über Naturschutzzertifikate. Jedes verkaufte Zertifikat unterstützt die Entwicklung und den Schutz von 100 Quadratmetern Projektfläche. Die Umsetzung der Projekte ist vom Verkauf der Zertifikate abhängig. Nur wenn bis Mitte Februar nächsten Jahres alle Naturschutzzertifikate finanziert sind, können die Projekte realisiert werden. Für den Wiesenbrüterschutz im Bachinger Moos sind noch 810 Zertifikate verfügbar, der Erwerb eines einzelnen Zertifikats kostet 5,90 Euro. Für den Moorbodenschutz mit Beweidung sind noch 1943 Zertifikate zu haben, eines gibt es für 3,90 Euro.