Positives Zwischenfazit:Kurze Winterpause auf Rathaus-Baustelle

Positives Zwischenfazit: Das Echinger Rathaus ist nicht wiederzukennen, ein großer Teil ist bereits entkernt. Architektin Susanne Wehkamp (v. l.) erklärt Bürgermeister Sebastian Thaler und Bauamtsleiter Thomas Bimesmeier die nächsten Schritte.

Das Echinger Rathaus ist nicht wiederzukennen, ein großer Teil ist bereits entkernt. Architektin Susanne Wehkamp (v. l.) erklärt Bürgermeister Sebastian Thaler und Bauamtsleiter Thomas Bimesmeier die nächsten Schritte.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Arbeiten liegen bisher im Zeitplan, nach den Weihnachtsferien geht es in Eching weiter. Mitte März soll der Rückbau des Gebäudes, das komplett entkernt wird, abgeschlossen sein

Von Klaus Bachhuber, Eching

Kurz bevor die Baustelle des Echinger Rathauses in ihre erste Winterpause geht, hat Bürgermeister Sebastian Thaler ein positives Zwischenfazit gezogen. Sowohl vom Zeitplan wie von den Kosten her liege man "voll im Plan", sagte er am Mittwoch bei einem Baustellenbesuch; erste Abweichungen bei den Baukosten liegen noch im Rahmen. Seit Oktober wird gearbeitet, knapp die Hälfte aller Bauaufträge sind vergeben. Nach einer zweiwöchigen Weihnachtspause wird weiter gearbeitet.

Bisher sind 45 Prozent der Baustellenaufträge vergeben, die anstelle der dafür angesetzten 4,4 Millionen Euro nun rund 4,7 Millionen Euro kosten werden. Im Frühjahr werden alle Aufträge zu Innenausbau und Haustechnik vergeben, danach sind dann 75 Prozent der Auftragssumme fixiert und die Gesamtkosten zeichnen sich klarer ab. Aktuell erwartet die Gemeinde reine Baukosten von 13,7 Millionen Euro, angesetzt gewesen waren 13,3 Millionen Euro.

Neben teureren Auftragsvergaben in der augenblicklichen Hochkonjunktur am Baumarkt hatte der Gemeinderat seit der Kostenschätzung auch noch zusätzliche Aufträge vergeben, so für eine veränderte Schließtechnik oder die Keramikfassade. 70 000 Euro unerwarteten Mehraufwand hatte die Gemeinde bisher, weil im alten Rathaus mehr entsorgungspflichtige Schadstoffe verbaut waren als erwartet. So waren beispielsweise asbesthaltige Kleber etagenweise eingesetzt, was dann erst bei den jeweiligen Etagen festgestellt wurde.

Die oberen drei Stockwerke des Hauses sind bereits nahezu auf den Skelettzustand zurückgebaut, von dem aus dann der Neubau beginnen wird. Im Erdgeschoss müssen noch die Fenster herausgenommen und die Fassade abgebaut werden. Auch der Abbruch des markanten Treppenhauses an der Ostfassade wird ein Einschnitt.

Bis zum März soll dieser Rückbau noch andauern, außer bei dramatischen Kälteeinbrüchen soll durchgehend gearbeitet werden. Im März wird dann mit dem Neubau des östlichen Erweiterungsbaus und im gleichen Bauschritt mit dem Wiederaufbau des entkernten Gebäudes begonnen. Im August 2019 soll der Rohbau stehen, bis zum Jahresende soll die Baustelle geschlossen sein. 2020 folgt dann der Innenausbau.

Im Laufe des Jahres 2020 will die Gemeindeverwaltung zurückkehren, die derzeit in einem angemieteten Übergangsrathaus an der Fürholzer Straße arbeitet. Der Gemeinderat hat in der Jahresabschlusssitzung noch laufende Bauaufträge für die Fassadenmontage und das Dach vergeben.

Das 1973 bezogene Rathaus an der Hauptstraße war seit Jahren sanierungsbedürftig und für die stark gewachsene Gemeinde längst zu klein. In einem lang anhaltenden Diskussionsprozess hatte sich der Gemeinderat in harter Konfrontation für eine Sanierung des Gebäudes plus Anbau und damit gegen einen Neubau entschieden. Das im Juli von der Verwaltung verlassene Gebäude wird seit Oktober entkernt, übrig bleiben werden nur die Stahlbetonträger und die Decken als Grundgerüst.

Dieses Raster aus Stahlbetonträgern bildet zehn Querachsen von je vier Meter Breite. In Richtung Osten angebaut werden nun vier weitere Achsen. Das Haus wird dann 53 Meter lang werden. Die Gebäudehöhe bleibt unverändert. Völlig neu gestaltet wird die Fassade. Nach mehr als 40 Jahren grauer Betonwände werden nun erdfarbene Keramikfliesen und viel Glas die Außenhaut strukturieren.

War das Rathaus - bei seinem Bau standen an der Nordseite noch Bauernhöfe - bislang ausschließlich zur Hauptstraße ausgerichtet, so erhält es künftig drei gleichberechtigte Eingänge nach Süd, Ost und Nord. Der östliche Vorplatz zur Kirche wird als Abschluss der Baumaßnahme komplett neu gestaltet.

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