Positive Bilanz:Jung in Nandlstadt

Lesezeit: 2 min

Jugendpflegerin Veronika Hartl berichtet über ihre Arbeit, die noch "in den Kinderschuhen" steckt

Von katharina aurich, Nandlstadt

Eine positive Bilanz ihres ersten Jahres in Nandlstadt hat die Gemeindejugendpflegerin Veronika Hartl in der jüngsten Marktratssitzung gezogen. Der im Juli 2016 eröffnete Jugendtreff werde immer besser besucht, allerdings gebe es Gruppen von Jugendlichen, die sich nur an öffentlichen Plätzen oder im Café treffen, schilderte Hartl. Auf Nachfrage von Marktrat Franz Mayer beschrieb die Sozialarbeiterin, dass sie diese Orte aufsuchen werde, um die jungen Leute anzusprechen. Außerdem versuche sie, die Öffnungszeiten und natürlich das Angebot im Treff im früheren Schleckermarkt an der Marktstraße an die Wünsche der potenziellen Besucher anzupassen.

Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren kommen dorthin, um sich mit Freunden zu treffen, zum Beispiel zum Kickern oder um Xbox zu spielen. Seit September gibt es jeden Mittwoch eine Kochgruppe. Nach anfänglichen Berührungsängsten zauberten die Jugendlichen inzwischen schmackhafte Gerichte, lobte Hartl. Neu im Treff ist seit November der Kinoabend. An jedem zweiten Freitag im Monat zeigten die Jugendlichen einen ihrer Lieblingsfilme, so die Sozialarbeiterin. Seit März hat Hartl, die beim Kreisjugendring angestellt und auch für Au zuständig ist, ein weiteres Angebot parat und zwar steht sie unter dem Motto "Time to talk" eine Stunde in der Woche für die Beratung von Jugendlichen und Eltern zur Verfügung. Bisher habe aber noch niemand dieses niederschwellige Angebot angenommen, sagte sie auf Nachfrage von Marktrat Mayer. Sie geht davon aus, dass es Zeit brauche, bis die jungen Erwachsenen, die vielleicht arbeitslos seien, keinen Schulabschluss oder Probleme mit ihren Eltern hätten, in den Treff oder gar in ihre Sprechstunde kämen, meinte Hartl. Ihre Arbeit als gemeindliche Jugendpflegerin stecke in Nandlstadt "noch in den Kinderschuhen".

Mit einem "Tag der offenen Tür" und vor allem Präsenz auf den Märkten will Hartl den Treff bekannter machen. Außerdem startet demnächst ein Wettbewerb, um ein zugkräftiges Logo für den Jugendtreff zu gestalten. Hartl ist nicht nur im Jugendtreff zu finden, auch die Organisation von Ausflügen, Angeboten für das Ferienprogramm sowie das gemeindeübergreifende Zeltlager sind weitere Bausteine ihrer Arbeit. Zusammen mit ihrer Kollegin Sabrina Sgoff will sie außerdem für die Gemeinden Attenkirchen, Au, Mauern und Nandlstadt ein Präventionsprojekt in Sachen Medienkompetenz auf den Weg bringen. Marktrat Matthias Hauser fragte nach, was denn damit genau gemeint sei. Vor allem sollten Jugendliche wissen, was in den sozialen Netzwerken erlaubt und was nicht erlaubt sei und wie man zum Beispiel Cybermobbing erkenne, schilderte Hartl. Um die Jugendarbeit in der Gemeinde effizient zu gestalten, möchte Hartl außerdem die Kontakte zur Schulsozialarbeiterin und der Leiterin der "Offenen Ganztagsschule" intensivieren und sich mit allen, die mit Jugendlichen in Nandlstadt zu tun haben, weiter vernetzen. Geplant ist für dieses Jahr eine Jugendversammlung. Es gibt inzwischen auf Facebook auch eine Seite mit dem passenden Titel "Jung in Nandlstadt".

© SZ vom 02.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: