Seit Wochen schon prangt an dem Ladenlokal am Freisinger Bahnhof die Werbung, nur Einblicke gibt es bisher nicht, die Fenster sind verklebt: Nach der überraschenden Schließung der McDonald’s-Filiale Ende November vergangenen Jahres soll hier ein neues Fastfood-Restaurant der Kette „Pommes Freunde“ einziehen. Die Eröffnung war eigentlich für Anfang Juni geplant, musste aber mehrfach verschoben werden, „weil die Sanitäranlagen noch abgenommen werden müssen“, sagt Thomas Doriath, Sprecher des Unternehmens. Zuständig sei die Bahn als Eigentümerin des Lokals – einen neuen Termin für die Eröffnung „können wir seriös derzeit nicht sagen“.
Die Eröffnung der McDonald’s-Niederlassung vor gut zehn Jahren war von den Pendlerinnen und Pendlern in Freising zunächst einigermaßen enthusiastisch begrüßt worden, die Liebe aber kühlte im Laufe der Jahre etwas ab – auf beiden Seiten: Die Filiale fungierte für die Kette lediglich als „Satellit“ mit einem eingeschränkten Produktangebot. Mit nur 28 Plätzen und keinem Raum für moderne Bestellterminals oder einen Drive-in sah McDonald’s langfristig keine Zukunft an dem Standort.
Die Freisinger wiederum ärgerten sich über den Müll, der überall am Bahnhof herumlag und ziemlich eindeutig der Burger-Kette zuzuordnen war. Am Ende wurde wegen der im Müll vermuteten Essensreste gar eine Rattenplage beklagt – nicht so schön am Tor zur Stadt, zumal man sich da gerade auf das große Jubiläumsjahr 2024 zu Ehren des Heiligen Korbinians vorbereitet hatte.
Der Neue am Bahnhof bescheinigt sich selber ein „Premium-Fast-Good-Konzept“. Gegründet 2009 von Sebastian Petz in München, gibt es die „Pommes Freunde“ aktuell an mehr als 50 Standorten in Deutschland und Österreich. Der Fokus liegt laut Sprecher Doriath „auf Produktqualität, Geschmack und Gasterlebnis“, neben Pommes Frites soll es Burger, Hotdogs und Currywurst geben – „hergestellt aus frischen und hochwertigen Zutaten und mit der Zubereitung direkt vor den Augen des Gastes“.
Auch vegetarische und vegane Alternativen soll es geben. Das Unternehmen lege großen Wert auf Nachhaltigkeit und kooperiere mit den Lebensmittelrettern von „Too Good To Go“, sagt Doriath. Die Verpackungen seien überwiegend plastikfrei – und was den Müll angeht, werde man sich bei eventuell erneut auftretenden Problemen, eng mit dem Vermieter, der Bahn also, abstimmen, „um entsprechende Lösungen zu erarbeiten“.