Süddeutsche Zeitung

Polizei vor der Tür:Verräterischer Cannabis-Geruch

Nachbarn hatten sich wegen nächtlicher Ruhestörung beschwert. Eine Streife der Neufahrner Polizei fuhr deshalb Donnerstagnacht gegen ein Uhr zur Wohnung eines 54-Jährigen im Echinger Süden. Obwohl die Beamten länger klopften, machte der Mann nicht auf. Da sie an der Tür Cannabis-Geruch wahrnahmen, schauten sich die Polizisten vor dem Einfamilienhaus ein wenig um. Im Garten entdeckten sie sieben Cannabis-Pflanzen, die zwischen einem und eineinhalb Meter groß waren. Als die Polizisten zum Hauseingang zurückkamen, öffnete der Mann endlich die Tür - er war vor dem Fernseher eingeschlafen, obwohl gerade ein Spielfilm in voller Lautstärke lief.

Die Beamten konfrontierten ihn mit dem Vorwurf des Drogenanbaus - daraufhin gab sich der 54-Jährige laut Polizeibericht zunächst zugeknöpft. Der Staatsanwalt ordnete eine Wohnungsdurchsuchung sowie die vorläufige Festnahme des Mannes an. In den Wohnräumen entdeckte die Polizei mehrere Dosen und Schalen mit getrockneten Hanf-Pflanzen sowie Hasch-Pfeifen und eine Feinwaage. Angesichts der Beweislast räumte der Echinger ein, dass er Cannabis zum Eigengebrauch angebaut habe. Da die Durchsuchung keine Hinweise erbrachte, dass der Mann mit den Drogen handelt, da er geständig war und die Staatsanwaltschaft Landshut keinen Haftbefehlsantrag stellte, durfte der Echinger am Vormittag nach Hause. Gegen ihn wird wegen illegalen Drogenanbaus und -besitzes einer größeren Menge (über 500 Gramm) ermittelt. Ihn erwartet möglicherweise eine Haftstrafe.

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Quelle:
SZ vom 04.09.2015 / psc
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