Platz für Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Neufahrn:Überlegungen für einen "Green Campus"

Der Gemeinderat diskutiert darüber, ob das Gewerbegebiet Römerweg deutlich erweitert werden soll

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Das Gewerbegebiet Römerweg könnte deutlich wachsen: Ein Projektentwickler möchte südlich des bestehenden Logistikcampus einen zwölf Hektar großen "Green Campus Neufahrn" realisieren. Vor allem Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sollen sich dort ansiedeln. Die Rede ist von bis zu 3000 Arbeitsplätzen. Der Gemeinderat wird sich in seiner Sitzung am Montag, 14. September, von 19 Uhr an in der Käthe-Winkelmann-Halle mit der Idee befassen.

Der Tagesordnungspunkt dürfte für einige Diskussionen sorgen. Schließlich würde das jetzige Gewerbegebiet damit ein gutes Stück näher an die Wohnhäuser in Mintraching heranrücken. Außerdem geht es wohl auch um die ganz grundsätzliche Frage, ob das Gewerbegebiet überhaupt an dieser Stelle größer werden soll und wie der Gemeinderat in seiner jetzigen Konstellation dazu steht.

s ist nicht das erste Mal, dass Unternehmen begehrliche Blicke auf das derzeit landwirtschaftlich genutzte Areal werfen. 2014 und 2015 waren auch schon Anfragen im Rathaus eingegangen. Zunächst dachte die bereits ansässige Firma Prologis über eine Erweiterung des Logistikparks nach. Das lehnte der Gemeinderat aber ab. Man wollte damit auch nach außen deutlich machen, dass Neufahrn nicht mehr so sehr als Logistikstandort wahrgenommen werden soll und dass man künftig verstärkt auf andere Branchen setzen will. Mit ähnlichen Argumenten bekam dann ein Jahr später der Lebensmittelgroßhändler Transgourmet eine Absage. Er hatte ein Lager errichten wollen, um von dort seine Waren auszuliefern.

Die Überlegungen der "Jost Energie AG" gehen nun in eine andere Richtung. Den Sitzungsunterlagen zufolge plant das Unternehmen einen "ökologisch modellhaften und technologisch geprägten Gewerbepark" mit "hoher Arbeits- und Aufenthaltsqualität". Von einer "ausgeprägten Grünflächenausstattung, einem sparsamen Umgang mit Ressourcen und einer innovativen und vielfältigen Verkehrsinfrastruktur" ist die Rede.

Dazu könnten zum Beispiel Elektroladestationen und eine Wasserstofftankstelle sowie zudem eine zentrale Grünfläche gehören, wie aus den Unterlagen weiter hervorgeht. Auch "Einrichtungen zur Versorgung der am Campus Beschäftigten" sollen auf dem Areal untergebracht werden. Für all das bräuchte es allerdings erst einmal einen Beschluss, dass im Süden des bestehenden Gewerbegebiets tatsächlich ein neuer Gewerbecampus entstehen soll und der Flächennutzungsplan entsprechend geändert wird.

Weiter soll bei der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats entschieden werden, welche Projekte aus dem Neufahrner Bürgerhaushalt umgesetzt werden sollen, und es geht um den zweiten Nachtragshaushalt sowie die Einführung der MVV-Ortsteilbuslinie 694.

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