Pläne für 2019:Verwaltungsarbeit in der Kaserne

Pläne für 2019: Wenn es nach dem Landkreis Freising geht, ziehen bald seine Angestellten in das ehemalige Stabsgebäude ein. Schon lange erwägt die Behörde, das Gebäude zu kaufen.

Wenn es nach dem Landkreis Freising geht, ziehen bald seine Angestellten in das ehemalige Stabsgebäude ein. Schon lange erwägt die Behörde, das Gebäude zu kaufen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Weil das Landratsamt aus allen Nähten platzt, will der Landkreis das ehemalige Stabsgebäude am Mainburger Berg kaufen. Auf einem Grundstück nebenan könnte außerdem ein Neubau geplant werden

Von Peter Becker, Freising

Das ehemalige Stabsgebäude der Steinkaserne hat schon die unterschiedlichsten Menschen beherbergt. Jahrzehntelang arbeiteten darin Soldaten. Dann büffelten dort ausgelagerte Schüler der Fachober- und Berufsoberschule. Als dem Landkreis später Woche für Woche mehr Flüchtlinge zugewiesen wurden, fanden diese in der einstigen Kaserne Unterschlupf. Und wenn es nach dem Landkreis geht, ziehen bald seine Angestellten ein. Schon lange erwägt die Behörde, das Stabsgebäude zu kaufen, um dort eine zweite Dependance zu errichten. Noch 2019 soll es soweit sein. Landrat Josef Hauner kündigte während des Jahresabschlussgesprächs an, den Kaufvertrag noch in diesem Jahr unterzeichnen zu wollen.

Der Landkreis hat schon länger ein Auge auf die Immobilie an der Mainburger/General-von-Stein-Straße geworfen. 2015 gab es erste Überlegungen, den Gebäudekomplex zu kaufen. Die Basis für die Kaufverhandlungen mit der Stadt Freising sollte ein Wertgutachten liefern, das seinerzeit in Auftrag gegeben worden war und 2016 vorlag. Vor zwei Jahren beschloss der Kreistag, das Stabsgebäude zu kaufen. Der notarielle Vertrag wäre 2018 auch unterschriftsreif gewesen, hätte sich nicht eine neue Situation ergeben. Denn die Stadt Freising wollte rund um das Gelände noch einmal die Verkehrssituation überprüfen und änderte den Bebauungsplan für die geplanten Stein-Schulen. Als Konsequenz daraus sollte eine Straße näher an das Stabsgebäude heranrücken. Dadurch schrumpfte wiederum die Fläche, die der Landkreis hatte erwerben wollen.

Der Kreistag hat darauf schnell reagiert und Hauner damit beauftragt, mit der Stadt über den Kauf eines unbebauten Grundstücks zu verhandeln, das zwischen dem Stabsgebäude und dem Stein-Center liegt. Darauf, so die Überlegung, könnte ein Neubau für das Landratsamt entstehen. Derzeit befinde sich der Landkreis in Verhandlungen mit der Stadt, sagte Hauner. Die berücksichtige die Einwendungen, die dieser im Zuge der Änderung des Bebauungsplans geäußert habe.

Sollten die Verhandlungen mit der Stadt einen positiven Verlauf nehmen, dann soll auf dem neu erworbenen Grundstück der beabsichtigte Neubau nebst einer Tiefgarage entstehen. Parallel dazu, sagte Hauner, sei zu prüfen, ob das Stabsgebäude nicht schon ohne größere Umbauten von Mitarbeitern des Landratsamts bezogen werden könne. "Es müsste möglich sein, ohne größere Investitionen das Gebäude zu nutzen", sagte Hauner zuversichtlich. Wenn der Neubau stehe, könnte anschließend das Stabsgebäude renoviert werden. Der Landrat hofft, dass nicht etwaige Brandschutzmaßnahmen den Plänen einen Strich durch die Rechnung machen und die Nutzung des Stabsgebäudes vorerst verhindern. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, dessen Kauf und den des Grundstücks 2019 umzusetzen, versicherte Hauner. Er versteht dies auch als Signal an das Personal, den Platzmangel beseitigen zu wollen.

Denn Hintergrund des Grundstücksgeschäfts ist die Enge, die im Landratsamt herrscht. Auf die Behörde kämen immer mehr Aufgaben zu, erläuterte Hauner. Das habe zur Folge, dass mehr Personal eingestellt werden müsse. Der Landrat verwies darauf, dass auch in Nachbarlandkreisen wie Landshut und Dachau die Landratsämter neu gebaut oder erweitert würden.

Bislang hat sich der Landkreis damit beholfen, über das ganze Stadtgebiet verteilt Räume anzumieten, beispielsweise an der Alten Poststraße oder am Krankenhaus. Im Zuge einer Verwaltungsreform gehört seit Jahren auch das Gesundheitsamt, das sich derzeit an der Johannisstraße befindet, zum Landratsamt. Es könnte ebenfalls am neuen Standort angesiedelt werden.

Am Gebäudekomplex des Landratsamts selbst ist die Sparkassenfiliale frei geworden. Auch aus ihr werden Verwaltungsgebäude. Hauner sagte, dass dort Verwaltungsabteilungen mit viel Publikumsverkehr einziehen sollen. Auch die Zulassungsstelle werde umgebaut, um bessere Bedingungen für Angestellte und Kunden zu schaffen. "Es soll dort mehr Ruhe einkehren", kündigte Hauner an. Was auch für den Datenschutz nicht von Nachteil ist, wenn wartende Kunden nicht mehr die Gespräche an den Schaltern mitbekommen.

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