Neues Ensemble in Freising:Das musikalische Feuer brennt

Neues Ensemble in Freising: Die neue "Philharmonie Weihenstephan" bereitet sich auf das erste Konzert in Freising vor. Es soll am Sonntag, 17. Juli, um 17 Uhr in der Kirche St. Lantpert stattfinden.

Die neue "Philharmonie Weihenstephan" bereitet sich auf das erste Konzert in Freising vor. Es soll am Sonntag, 17. Juli, um 17 Uhr in der Kirche St. Lantpert stattfinden.

(Foto: oh)

Die frisch gegründete "Philharmonie Weihenstephan" lädt zu ihrem Premierenkonzert ein und zeigt, wie wichtig Mund-Propaganda manchmal sein kann.

Von Lena Meyer, Freising

Von klassischen Stücken bis zu "Der Herr der Ringe": die musikalische Vielfalt der Philharmonie Weihenstephan ist groß. Ein erster Trailer bietet Einblicke in musikalisches Talent und ein eingespieltes Team. Es wirkt, als würden die Mitglieder des Orchesters seit Jahrzehnten zusammen proben und nicht erst seit Februar. Jetzt findet am Sonntag, 17. Juli, um 17 Uhr in der Kirche St. Lantpert ihr Premierenkonzert statt. Präsentiert werden unter anderem Stücke von Brahms, Dvorak, Faure und Strauss. Es treten weitere Partnerensembles auf. Der Eintritt ist kostenlos.

Die etwa 45 Studierenden, Schülerinnen und Schüler verkörpern das, was Lukas Ferdinand Voith "musikalisches Feuer" nennt. Gemeint ist der Ehrgeiz, sich durch privaten Unterricht oder spezielle Workshops weiter zu entwickeln - trotz vorhandenen Vorwissens, wie der Leiter, Dirigent und Gründer des Projekts lobt. Viele der Mitglieder haben einen ausgeprägten musikalischen Hintergrund: etwa durch Jugendorchestren, Musikschulen oder musische Institutionen wie das Camerloher-Gymnasium.

Doch nicht jeder Musikschüler und nicht jede Camerloher-Schülerin entschließt sich für eine musikalische Karriere. Trotzdem verschwindet die Liebe zur Musik nicht. Viel eher äußert sie sich als Wunsch "nach einem maßgeschneiderten Orchesterformat direkt vor Ort". Diese Nachfrage verbreitete sich in der regionalen Musikszene wie ein Lauffeuer. Die "Mund zu Mund Propaganda", wie Voith es nennt, sollte sich als erfolgreich heraus stellen - und führte zur Gründung der Philharmonie Weihenstephan im Februar. Nun proben die Mitglieder jeden Donnerstag Abend zwei bis zweieinhalb Stunden. Manchmal komplett, manchmal in nur bestimmten Gruppen - je nachdem, was das Stück erfordert. Die Corona-Pandemie ist dabei wenig hinderlich. Masken und Abstand gehören dazu, "aber es ging", wie Voith sagt. Es konnten nur keine Konzerte statt finden. Bis jetzt.

"Leidenschaft, Gemeinschaft, sportlicher Ehrgeiz"

Musik verbindet die Menschen und baut Brücken, wie es Stein und Beton niemals schaffen könnten. Unterstützung ist in diesem Bereich ein wichtiges Wort, nicht selten wird Musik auch als "verbindendes Medium" betitelt. Eine unterstützende Gemeinschaft spielt auch für die Philharmonie Weihenstephan eine zentrale Rolle: auf unterschiedlichen Weisen soll ein musikalischer und kultureller Austausch erfolgen. Ziel ist es, "sich gegenseitig auf verschiedenen Ebenen" zu unterstützen, so Voith. Sei es musikalisch oder organisatorisch. Während eines Probenwochenendes des Orchesters hätten beispielsweise professionelle musikalische Coaches helfend zur Seite gestanden. Auch "Kooperationsprojekte mit vielen weiteren Ensembles der Region" seien geplant, "beispielsweise mit der Ballettklasse der städtischen Musikschule", sagt Voith. Er selber beschreibt die Philharmonie mit den Worten "Leidenschaft, Gemeinschaft, sportlicher Ehrgeiz".

Weitere Bewerbungen auf Stellen im Orchester zeigen, wie gut die Idee einer regionalen Philharmonie aufgenommen wird und wie wichtig Mund-Propaganda manchmal sein kann.

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