Passagierrekord am Münchner Flughafen:Hurra, ich fliege

Die Welt rückt immer näher zusammen und alle machen mit: Der Münchner Flughafen hat für das erste Halbjahr einen neuen Passagierrekord vermeldet. Allerdings schielt München weiter neidisch nach Frankfurt. Es gilt noch Boden gut machen. Doch das ist nicht so einfach.

Bei solchen Zahlen kann man getrost mal abheben. Der Münchner Flughafen hat im ersten Halbjahr 2011 einen neuen Rekord beim Passagieraufkommen verzeichnet. Von Januar bis Ende Juni seien knapp 18 Millionen Menschen von München aus gestartet oder dort gelandet, teilte der Vorsitzende der Flughafen München GmbH, Michael Kerkloh, am Montag mit.

Passagierrekord am Muenchner Flughafen im ersten Halbjahr

Das kann sich sehen lassen: Der Flughafen München hat im ersten Halbjahr 2011 einen Rekord beim Passagieraufkommen verzeichnet. Von Januar bis Ende Juni sind knapp 18 Millionen Menschen von München aus gestartet oder dort gelandet.

(Foto: dapd)

Damit konnte der Flughafen seine Passagierzahlen um über 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hochschrauben. Den größten Ansturm habe der Airport am 10. Juni, dem ersten Tag der Pfingstferien, verzeichnet, sagte Kerkloh. Erstmals an einem Tag seien mehr als 130.000 Fluggäste abgefertigt worden.

Deutlich gestiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist den Angaben zufolge auch das Frachtaufkommen, und zwar um fast 14 Prozent auf 144.600 Tonnen. Die Flugbewegungen insgesamt nahmen um mehr als neun Prozent auf 202.720 zu. Hierzu habe auch die Qatar Airways beigetragen, die ihr Flugangebot in die Hauptstadt Doha von sieben auf elf Starts pro Woche ausgeweitet habe, hieß es.

Angesichts der deutlich besser als erwarteten Entwicklung im ersten Halbjahr korrigierte der Flughafen seine Prognose für das Passagieraufkommen für das Gesamtjahr nach oben: Erwartet werden nun 37 Millionen Fluggäste, statt bislang etwa 36 Millionen.

Dennoch schielt München weiter neidisch nach Frankfurt. Um international als Drehkreuz für große Fluggesellschaften attraktiv zu bleiben und Boden gegenüber der Nummer 1 der deutschen Airports gutzumachen, brauche München dringend weitere Kapazitäten, betonte Kerkloh. Das Planfeststellungsverfahren für die dritte Start- und Landebahn befinde sich auf der Zielgeraden. "Vor dem Beginn von Baumaßnahmen werden wir aber voraussichtlich noch Gerichtsverfahren abzuwarten haben", sagt Kerkloh.

Der Manager hofft, ab 2015 die neue Start- und Landebahn zur Verfügung zu haben. Die Kosten dafür dürften sich auf knapp eine Milliarden Euro summieren - die Hälfte für den Bau, der Rest für die Erschließung von Flächen, Lärmschutz und zugunsten eines Fonds für das Umland.

Um kurzfristig Engpässe zu vermeiden, werden gegenwärtig zusammen mit der Lufthansa rund 800 Millionen Euro in einen sogenannten Satelliten investiert. Mit diesem Anbau sollen am Terminal 2 in zwei Schritten insgesamt 18 Millionen weitere Gäste abgefertigt werden können.

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